Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2015; 59(1): 4-24
DOI: 10.1055/s-0034-1395842
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© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Die Symptomenverzeichnisse der 2. Auflage der Chronischen Krankheiten

Ergebnis eines kollektiven und kontinuierlichen Prozesses1
Irmgard Kritzenberger
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Publication Date:
21 April 2015 (online)

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Zusammenfassung

Die Symptome der 2. Auflage der Chronischen Krankheiten unterscheiden sich in Aufbau und Wortwahl oft von den Vorgängerversionen. Diese Veränderungen können jedoch nicht per se als willkürlich und damit korrekturbedürftig betrachtet werden, da ihnen eine systematische Bearbeitung nach differenzierten Grundsätzen zugrunde liegt, die sich einerseits in bestimmten Mustern bei den Veränderungen und andererseits in entsprechenden Hinweisen von Hahnemann zeigen. Da sich die Bearbeitung der 2. Auflage in der Weiterentwicklung der Arbeitsmittel und der entsprechenden Prozesse widerspiegelt, sollte sich eine Revision auf die Identifizierung von eindeutigen Fehlern beschränken und vermieden werden, hierbei eigene Vorstellungen als Maßstab anzulegen. Damit geht aber auch das Erfordernis einher, den Standpunkt bei der Beurteilung des Inhalts einer Arzneimittellehre in der Gestalt einer „primären Materia medica“ festzulegen.

Summary

The symptoms of the 2nd edition of the Chronic Diseases often are different in construction and choice of words from those of their predecessors. These changes can yet not be viewed as arbitrary and hence in need of correction, as they are based on a systematic arrangement following distinctive principles. These principles can be found both in distinct patterns of the changes and in comments by Hahnemann. As the re-arrangement of the 2nd edition results in a further development of the tools and their process, the revision of Hahnemann’s latest Materia medica should restrict itself to the identification of doubtless mistakes. It should be avoided to use individual ideas to set standards. This results in the need to define the criteria for the evaluation of the contents of a primary materia medica.

Anmerkungen

1 Diese Charakterisierungen sind dem Artikel Wahrnehmen aus der Sicht Hahnemanns von Martin Dinges entnommen, in dem er u. a. erläutert, dass Wahrnehmung für Hahnemann „ein kontinuierlicher Prozess [ist], der über viele Jahre gehen kann“, und zudem ein kollektiver Prozess, bei dem andere Personen nicht nur zuliefern, sondern auch − sich gegenseitig kontrollierend − mitarbeiten [9: 82].