Diabetes aktuell 2015; 13(3): 122-126
DOI: 10.1055/s-0035-1556071
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Herzinsuffizienz und Depression – Eine Wechselbeziehung mit vielfältigen Facetten

Heart failure and depression – An interdependence with multiple facets
Julia Wallenborn
1   Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Würzburg, und Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz, Universitätsklinikum und Universität Würzburg, Würzburg
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Christine E Angermann
1   Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Würzburg, und Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz, Universitätsklinikum und Universität Würzburg, Würzburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. Juni 2015 (online)

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Herzinsuffizienz und Depression sind Volkskrankheiten von besonderer klinischer und ökonomischer Relevanz. Bei Herzinsuffizienz ist die Prävalenz von Depressionen 3–5-mal häufiger als in der Allgemeinbevölkerung. Depressive Symptome verschlechtern oft gravierend die Lebensqualität und steigern Mortalität, Morbidität und krankheitsassoziierte Kosten. Als Mediatoren kommen dabei biologische, verhaltensbezogene und psychosoziale Faktoren infrage. Wenig aufwendige psychometrische Screeninginstrumente, wie z. B. der selbst-administrierte PHQ-2-Fragebogen, erleichtern eine Erkennung komorbider depressiver Symptome. Die Therapie sollte symptomorientiert erfolgen, da günstige Effekte auf harte klinische Endpunkte aus randomisierten Studien bisher fehlen.

Both, heart failure and depression are highly prevalent and have an important socioeconomic impact. Compared with the general population, depression is 3–5 times more common in HF, and impairs quality of life, morbidity, mortality risk and costs even further. Biological, behavioural, and psychosocial factors may all contribute to these adverse effects. In daily routine, screening instruments as the self-administered PHQ-2 facilitate detection of comorbid depression. Antidepressants may improve patients' state of mood, but favourable effects on hard clinical outcomes have so far not been demonstrated.