Klin Monbl Augenheilkd 2017; 234(10): S1-S13
DOI: 10.1055/s-0037-1604706
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Entwicklung eines präklinischen Mausmodells zur endokrinen Orbitopathie

Authors

  • A Schlüter

    1   Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Essen
  • U Flögel

    2   Institut für Herz-und Kreislaufphysiologie, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
  • M Horstmann

    3   Molekulare Ophthalmologie, Universitätsklinikum Essen
  • P Banga

    3   Molekulare Ophthalmologie, Universitätsklinikum Essen
  • A Eckstein

    4   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Essen
  • U Berchner-Pfannschmidt

    3   Molekulare Ophthalmologie, Universitätsklinikum Essen
  • C Jesenek

    3   Molekulare Ophthalmologie, Universitätsklinikum Essen
  • G Görz

    3   Molekulare Ophthalmologie, Universitätsklinikum Essen
  • M Sajad

    3   Molekulare Ophthalmologie, Universitätsklinikum Essen
  • K Stähr

    1   Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Essen
  • S Mattheis

    1   Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Essen
  • S Lang

    1   Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Essen
Further Information
Dr. med. Anke Schlüter
Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Universitätsklinikum Essen
Aktuell Labor für Molekulare Augenheilkunde
Hufelandstraße 55
45122 Essen
Deutschland   
Phone: Tel: 49-201-723-84360   

Publication History

Publication Date:
12 October 2017 (online)

 
 

    Einleitung:

    Bei der Entwicklung zielgerichteter Therapien sind Tiermodelle hilfreich. Für die Orbitopathie bei Morbus Basedow gelang die Etablierung 2013 mit der Elektroevaporation als spezifischer Immunisierungstechnik gegen den humanen TSH-Rezeptor, um die Selbsttoleranz zu überwinden. Ziel der hier dargestellten Arbeit ist die Modifikation dieses Tiermodells unter Nutzung des murinen TSH Rezeptors.

    Methoden:

    Für die Immunisierung wurde ein Plasmid, das die A-Untereinheit des murinen TSH Rezeptors kodiert, hergestellt. BALB/c Mäusen wurden unter Narkose je 50 µl Plasmid (1 mg/ml) in beide Musculi biceps femorii mit anschließender Elektroevaporation injiziert. Der Vorgang erfolgte 4-mal in Abständen von 3 Wochen. Bei Eintreten von klinischen Symptomen der Augenerkrankung erfolgte eine MRT Untersuchung (9,4T) der Orbitae unter Nutzung von F19 zur Lokalisation der Entzündung. Nach Versuchsende wurden den Mäusen Blut, Orbita und Lymphknoten zur weiteren Untersuchung entnommen.

    Ergebnisse:

    Anti-TSH-Rezeptor Autoantikörper wurden im Serum der Mäuse durch Messung der biologischen Aktivität im cAMP Assay und Inhibitions Assay analysiert. Die Antikörperspiegel waren signifikant erhöht im Vergleich zur transfizierten Kontrollgruppe, jedoch in geringerm Außmaß also bei einer Immuniserung gegen den humanen TSHR. Dennoch hatten die meisten Mäuse hatten TSH-Rezeptor Autoantikörper mit stimulatorischer Aktivität. Im MRT ließ sich eine signifikant gesteigerte entzündliche Aktivität und Fettvermehrung im Vergleich zu den Kontrollmäusen nachweisen.

    Schlussfolgerung:

    Auch bei der Immunisierung der Mäuse mit dem murinen TSH-Rezeptor mittels Elektroevaporation lässt sich die Selbsttoleranz durchbrechen. Die stimulatorische Aktivität der Autoantikörper war jedoch deutlich geringer als bei einer Immunisierung gegen den humanen rezeptor. Der klinischen Situation kommt die Immunisierung gegen den humanen TSHR näher, so dass dieses Plasmid für die präklinischen Studien eingesetzt werden sollte.


    Dr. med. Anke Schlüter
    Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Universitätsklinikum Essen
    Aktuell Labor für Molekulare Augenheilkunde
    Hufelandstraße 55
    45122 Essen
    Deutschland   
    Phone: Tel: 49-201-723-84360