Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605719
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Interprofessionelle Kompetenzentwicklung von Gesundheitsberufen durch wissenschaftliche Weiterbildungsangebote an Hochschulen

S Flottmann
1   Universität Osnabrück, New Public Health, Osnabrück
,
S Rechenbach
1   Universität Osnabrück, New Public Health, Osnabrück
,
B Babitsch
1   Universität Osnabrück, New Public Health, Osnabrück
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 
 

    Einleitung:

    Interprofessionelle Zusammenarbeit wird sowohl als eine wichtige Voraussetzung für zukünftige Versorgungsstrukturen betrachtet als auch als essentiell angesehen, um gegenwärtige Problemlagen und komplexe Herausforderungen in der gesundheitlichen Versorgung zu begegnen. Aus-, Fort- und Weiterbildung adressieren bislang nur unzureichend die interprofessionelle Kompetenzentwicklung, so dass für ein übergreifendes Bildungs- und Qualifizierungsangebot wissenschaftliche Hochschulzertifikate erforderlich sind. Ziel des Teilprojekts „KamKoS“ im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojektes „KeGL“ ist es, interprofessionelle Kompetenzanforderungen zu erforschen, diese in einen wissenschaftlichen Weiterbildungsrahmen zu überführen und mit einem Pilotmodul zu erproben.

    Methodik:

    Im Rahmen eines Multi-Methoden-Ansatzes wurden einerseits Ausbildungscurricula von Therapie- und Pflegeberufen analysiert, andererseits wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. In einer Triangulation der Ergebnisse unter Einbezug von Expertenrunden (N = 5) und leitfadengestützten Experteninterviews (N = 27) wurden interprofessionelle Kompetenzanforderungen und Weiterbildungsbedarfe ermittelt.

    Ergebnisse:

    Insgesamt wurden 22 Kompetenzanforderungen identifiziert. Eine zentrale Kompetenzanforderung stellt die interprofessionelle Kommunikation dar. Entsprechende Weiterbildungsbedarfe wurden priorisiert. Hierbei werden Kommunikationsstrategien, Konfliktmanagement und die Nutzung einer gemeinsamen Sprache (z.B. ICF) von den Expert*innen als wichtig erachtet. Im Rahmen der Pilotierung wurde ein dementsprechendes wissenschaftliches Weiterbildungsangebot entwickelt.

    Schlussfolgerungen:

    Das wissenschaftliche Weiterbildungsangebot ermöglicht Angehörigen der Gesundheitsberufe eine intensive Auseinandersetzung mit theoretischen Grundlagen in Bezug auf interprofessionelle Kommunikation mit gleichzeitiger Förderung des Transfers in die Berufspraxis.


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