Einleitung:
Psychoonkologische Maßnahmen sind wichtig für die Krankheitsverarbeitung bei Brustkrebspatientinnen
und sollen niederschwellig angeboten werden. Basierend auf ambulanten Abrechnungsdaten
wurde die Inanspruchnahme dieses Angebots bei Frauen mit neu im Jahr 2013 diagnostiziertem
Brustkrebs untersucht.
Methodik:
Zunächst wurden innerhalb der ambulanten Abrechnungsdaten Verläufe identifiziert,
bei denen im Jahr 2013 erstmals Brustkrebs als gesicherte Diagnose auftritt. Zusätzlich
wurde nach Mammografien gesucht, die entweder innerhalb des Mammografie-Screening-Programms
(MSP) durchgeführt wurden oder medizinisch indiziert waren. Hieraus ergeben sich vier
Diagnosegruppen, und in Abhängigkeit von dem im MSP definierten Alter, drei Altersklassen.
Ergebnisse:
Im Jahr 2013 gibt es 79.120 Abrechnungsverläufe, in denen erstmals, nach einem diagnosefreien
Zeitraum von drei Jahren, gesicherte Brustkrebs-Diagnosen auftreten. 14.111 Fälle
wurden innerhalb des MSP und 37.796 Fälle nach medizinisch indizierten Mammografien
diagnostiziert. Bei 773 Frauen wurden beide Methoden der Mammografie abgerechnet und
bei 26.440 Frauen keine, die nicht weiter untersucht wurden.
Im ersten Erkrankungsjahr wird die psychoonkologischen Betreuung von 81,2% der jüngeren
Frauen (<50 J) in Anspruch genommen und von 68,7% der älteren Frauen (>=70 J). Im
dritten Erkrankungsjahr sinken diese Anteile auf 62,6% bei den jüngeren und auf 44,8%
bei den älteren Frauen.
Für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die am MSP teilnahmen, betragen diese Anteile
72,3% im ersten Jahr und 55,4% im dritten Erkrankungsjahr. Für gleichaltrige Frauen
ohne Teilnahme am MSP liegen diese Zahlen etwas höher bei 77,5% bzw. bei 57,7%.
Schlussfolgerungen:
Die ambulante psychoonkologische Versorgung wird von vielen Frauen mit Brustkrebs
wahrgenommen. Innerhalb von zwei Jahren geht die hohe Inanspruchnahme der neu diagnostizierten
Erkrankungsfälle durchschnitllich um ca. 20% zurück.