Einleitung:
Gold ist einer der begehrtesten Rohstoffe weltweit. Ein großer Teil des Goldes stammt
aus dem handwerklichen Kleingoldbergbau. In rund 70 Ländern wird unter informellen
und teilweise illegalen Umständen Gold mithilfe von Quecksilber abgebaut. Während
des Arbeitsprozesses gelangen beträchtliche Mengen des Quecksilbers in die Umwelt.
Quecksilber kann zu irreversiblen Gesundheitsschäden wie neurologischen Einschränkungen
oder chronischer metallischer Quecksilbervergiftung (CMQ) führen. Ziel dieser Studie
war es, die Krankheitslast von CMQ zu berechnen, die auf die handwerkliche Goldgewinnung
im Kleinbergbau zurückgeht.
Methode:
Die Anzahl der betroffenen Arbeitenden wurde der Literatur entnommen. Die Prävalenz
von CMQ wurde anhand von Humanbiomonitoring- (HBM) und Gesundheitsdaten von 677 Personen
aus 5 Ländern geschätzt und mit HBM-Daten aus der Literatur von rund 2.500 Betroffenen
aus 14 Ländern untermauert. Der resultierende Prävalenzschätzer wurde mit der Anzahl
der Arbeitenden sowie mit einem Gewichtungsfaktor für die Erkrankungsschwere multipliziert.
Das Ergebnis sind die Lebensjahre, die in eingeschränkter Gesundheit (Years lived
with disability, YLD) verlebt werden.
Ergebnis:
Von den weltweit 14 – 19 Millionen Kleingoldbergbauarbeitenden ist ungefähr jede/r
vierte chronisch vergiftet. Die Krankheitslast dieser Bevölkerungsgruppe beträgt 1,22
bis 2,39 Millionen YLDs. Aufgrund der Unvollständigkeit der Daten wurden verschiedene
Szenarien gerechnet, die sich in dem Unsicherheitsintervall von 0,87 bis 3,14 Millionen
YLDs widerspiegeln.
Diskussion:
Trotz fehlender offizieller Angaben zur Anzahl der Betroffenen und ihrem Gesundheitszustand,
konnte mit den vorliegenden Daten eine grobe Schätzung der globalen Krankheitslast
durch CMQ vorgenommen werden. Die Ergebnisse unterstreichen die erforderlichen regulierenden
Umwelt- und Gesundheitsschutzmaßnahmen im handwerklichen Kleingoldbergbau. Die finanzielle
Förderung der Studie durch Pure Earth sei dankend erwähnt.