Einleitung:
Peergestützte Selbstmanagementprogramme können für chronisch Erkrankte unterstützend
im Umgang mit der Erkrankung wirken und dabei auch die Gesundheitskompetenz sowie
das Empowerment fördern und Auswirkungen auf die Versorgung haben. Wir möchten untersuchen,
ob die Steigerung von Gesundheitskompetenz und Selbstmanagement zu einer angemesseneren
Inanspruchnahme gesundheitlicher Leistungen führt.
Methodik:
Durchgeführt wurde eine systematische Literaturrecherche im März 2017. Aus dem Titel
oder Abstract musste hervorgehen, dass Daten zur Wirksamkeit hinsichtlich der Änderung
der gesundheitlichen Inanspruchnahme durch peer-gestützte Selbstmanagementprogramme
für chronisch Erkrankte ein wesentlicher Bestandteil der Publikation sind. Die Treffer
wurden von zwei Gutachtern auf ihre Relevanz hin überprüft. Eine Person extrahierte
die Charakteristika der Reviews, die Outcomes zur gesundheitlichen Inanspruchnahme
und die methodische Qualität mithilfe der AMSTAR Kriterien.
Ergebnisse:
Insgesamt können wir 742 Treffer mit der Suchstrategie identifizieren, davon verbleiben
neun Volltexte für die qualitative Zusammenfassung. Die methodische Qualität der identifizierten
Reviews ist sehr unterschiedlich (4/11 bis 11/11 auf der AMSTAR Skala). Die Literatur
veranschaulicht ein heterogenes Bild. Deutlich wird aber, dass sich durch die Verbesserung
des Selbstmanagements eher bei Erkrankungen wie Herz- und Lungenerkrankungen, Arthrose,
Diabetes und Schlaganfall Änderungen in der gesundheitlichen Inanspruchnahme zeigen.
Untersuchte Parameter sind hier die Anzahl der Arztbesuche und der Besuche in der
Notaufnahme sowie die Dauer der Krankenhausaufenthalte.
Schlussfolgerung:
Durch die Förderung des Selbstmanagements der Patient*innen kann die Nutzung des Gesundheitssystems
positiv beeinflusst werden. Es lohnt sich damit weiter in Interventionen zu investieren,
die das Selbstmanagement und die Gesundheitskompetenz der Patient*innen fördern.