RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0037-1606033
Maßnahmen zur verbesserten Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund in das Gesundheitsmonitoring. Planung einer Machbarkeitsstudie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
01. September 2017 (online)
Einleitung:
In Deutschland besteht weiterhin ein großer Bedarf an verlässlichen Informationen zur gesundheitlichen Situation von hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund (MHH). Vor allem MHH der ersten Generation wurden bisher im Rahmen der Gesundheitsbefragungen am Robert Koch-Institut (RKI) nicht hinlänglich erreicht. Daher hat das RKI das Projekt Improving monitoring in migrant populations (IMIRA) initiiert, das den nachhaltigen Ausbau des Gesundheitsmonitoring vorsieht. Im Rahmen dessen wird eine Machbarkeitsstudie zur Befragung von MHH durchgeführt, die die Testung verschiedener Zugangswege und Rekrutierungsmaßnahmen in Berlin und Brandenburg vorsieht.
Methodik:
Die Planung der Machbarkeitsstudie erfolgte in fachgruppenübergreifenden Arbeitskreisen am RKI, die die Definition der Grundgesamtheit, die Festlegung des Stichprobenrahmens, die Identifikation eines Erhebungsdesigns und die inhaltliche Fokussierung der Befragung zum Ziel hatten. Bestandsaufnahmen und Expertenkonsultationen wurden durchgeführt.
Ergebnisse:
Als Grundgesamtheit für die Machbarkeitsstudie wurden sechs der größten Migrantenpopulationen in Deutschland ausgewählt (Türkei, Polen, Rumänien, Syrien, Kroatien, Serbien), die im Rahmen einer Einwohnermeldeamtsstichprobe basierend auf Staatsangehörigkeit in sieben systematisch gewählten Sample Points gezogen werden. Das Erhebungsdesign sieht die Testung verschiedener Administrationsmodi vor (mehrsprachiges Telefoninterview, Onlinebefragung, Feldvorbegehung, persönliches Interview mit mehrsprachigen Interviewern). Als Fragebogen wird der europäische Interviewsurvey und Instrumente zur Erfragung des subjektiven Sozialstatus und der Diskriminierungserfahrung verwendet.
Schlussfolgerungen:
Diese Machbarkeitsstudie fokussiert auf der Anwendbarkeit des erprobten Studiendesigns im Rahmen des RKI-Gesundheitsmonitoring. Weitere Möglichkeiten zur Verbesserung der Einbindung von MHH, wie qualitative Methoden, werden im Rahmen von IMIRA exploriert.