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DOI: 10.1055/s-0037-1606053
Der Einsatz technischer Lösungen zur Tertiärprävention von Demenz
Publication History
Publication Date:
01 September 2017 (online)
Fragestellung:
Die Zunahme alleinlebender demenziell erkrankter Personen erfordert die Entwicklung neuer Strategien im Bereich Versorgung und Gesundheitsförderung. Hierbei geraten technische Lösungen zunehmend ins politische Blickfeld. Welche Geräte es für demenziell Erkrankte gibt und welche Rolle sie bei der Tertiärprävention spielen, soll beleuchtet werden. Ferner wird untersucht, inwiefern strukturelle Ansätze vorhanden sind, die die Nutzung dieser Geräte fördern.
Methoden:
Für die Analyse vorhandener und in der Entwicklung befindlicher technischer Lösungen wurden die Datenbanken AAL-Portal, DIMDI-Portal sowie dieProdukt-Datenbank des Forschungszentrums für Informatik verwendet. Die identifizierten Geräte wurden hinsichtlich ihrer Anwendungsfelder kategorisiert und bezüglich ihrer Nutzungsbedingungen geprüft.
Ergebnisse:
Technische Lösungen zur Tertiärprävention bei Demenz lassen sich in drei Anwendungsfelder gliedern: Sicherheit für Betroffene, Orientierung für ein selbstbestimmtes Leben sowie Förderung geistiger Aktivität. Die Anschaffung technischer Lösungen ist oftmals an finanzielle Abwägungsprozesse geknüpft. Für die Bereiche Sicherheit und Orientierung gibt es Ansätze zur Finanzierung auf Grundlage des Pflegestärkungsgesetzes. Vereinzelte Technologien befinden sich im Beantragungsverfahren des GKV Spitzenverbandes. Daneben ist die Anwendung vorhandener Technik bei Alleinlebenden mit Demenz davon abhängig, inwiefern auch das soziale Umfeld diese Nutzung fördert und begleitet. Daneben spielen vernetzte kommunale Akteure im Themenfeld AAL und Demenz eine Rolle.
Schlussfolgerungen:
Der Einsatz technologischer Lösungen für alleinlebende demenziell Erkrankte ist eine soziale und finanzielle Ressourcenfrage. Um die Akzeptanz und Verbreitung zu erhöhen, ist bei der Implementierung der Geräte außerdem eine enge Zusammenarbeit von Gesundheits- sowie geriatrischen Wissenschaftlern zu fordern.