Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2013; 07(02): 75-83
DOI: 10.1055/s-0037-1618810
Übersichtsarbeit
Schattauer GmbH

„Besser essen. Mehr bewegen. KINDERLEICHT-REGIONEN”

Evaluation eines Modellvorhabens“Eat better, move more. KINDERLEICHT-REGIONs”Evaluation of a model project
C. Willhöft
1   Max Rubner-Institut, Institut für Ernährungsverhalten
,
M. Ehnle-Lossos
1   Max Rubner-Institut, Institut für Ernährungsverhalten
,
M. Grillenberger
1   Max Rubner-Institut, Institut für Ernährungsverhalten
,
A. Hanssen-Doose
1   Max Rubner-Institut, Institut für Ernährungsverhalten
,
A. Heyer
1   Max Rubner-Institut, Institut für Ernährungsverhalten
,
A. Hose
1   Max Rubner-Institut, Institut für Ernährungsverhalten
2   Dr. von Haunersches Kinderspital der Ludwig-MaximiliansUniversität München, Abteilung Pneumologie und Allergologie
,
J. Matthes-Stiebel
1   Max Rubner-Institut, Institut für Ernährungsverhalten
3   Mannheimer Institut für Public Health, Sozialund Präventivmedizin , Medizinische Fakultät Mannheim, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
,
P. S. Schack
1   Max Rubner-Institut, Institut für Ernährungsverhalten
4   Fachhochschule Münster, Fachbereich Oecotrophologie, Facility Management
,
I. Hoffmann
1   Max Rubner-Institut, Institut für Ernährungsverhalten
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Publication History

Publication Date:
21 December 2017 (online)

Zusammenfassung

Die externe Evaluation des Modellvorhabens zur Übergewichtsprävention “Besser essen. Mehr bewegen. KINDERLEICHT-REGIONEN” (2006–2011) mit seinen 24 Modellprojekten und insgesamt 716 Maßnahmen erfolgte mittels eines multimethodischen Evaluationsdesigns. Im Rahmen einer Vorher-Nachher- Untersuchung u. a. mit Kindern und Eltern (Baseline 10 641 Kinder und 7 823 Eltern, Follow-up 7 012 Kinder und 4 148 Eltern) wurden drei Merkmale von Ernährungsund Bewegungsmaßnahmen herausgearbeitet, die positive Veränderungstrends bei Kindern ausgelöst hatten: die Kombination verhaltens- und verhältnispräventiver Elemente, längerfristige Maßnahmen und die Verzahnung von Maßnahmen aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und Stärkung der Erziehungskompetenz.

Durch die vertiefte Evaluation von Maßnahmen wurden u. a. vier Elterntypen und Möglichkeiten ihrer erfolgreichen Ansprache identifiziert. Als zentrale Erfolgsfaktoren bei der Konzepterstellung von Maßnahmen zur Prävention von Übergewicht erwiesen sich konkrete Bedarfsermittlungen vor Ort und die Beteiligung der Zielgruppen an der Maßnahmenplanung und -umsetzung (Partizipation). Zeitbegrenzt geförderte Projekte können dann in dauerhafte Strukturen überführt und damit verstetigt werden, wenn dies von Anfang an systematisch geplant und umgesetzt wird unter Berücksichtigung der herausgearbeiteten sogenannten unabdingbaren Faktoren.

Summary

The external evaluation of the obesity prevention model project “Eat better. Move more.” (2006–2011) with its 24 regional projects and 716 interventions was based on a multi-methodical approach. In the context of a pre-post-measurement including, inter alia, children and parents (baseline 10.641 children, 7.823 parents; follow-up 7.012 children, 4.148 parents) three characteristics of nutrition and physical activity interventions could be identified causing positive changing trends in children: the combination of behavioural and situational prevention activities, longterm interventions, and the interlocking of nutrition, physical activity, and parents’ upbringing skills interventions. Among others, the in-depth evaluation of interventions identified four types of parents and ways of successfully approaching them. Key success factors of obesity prevention intervention concepts’ proved to be the assessment of demand on site as well as the target group’s direct involvement in planning and implementing interventions (participation). Projects with a limited time of funding can be transferred into permanent structures if this is planned and put into place systematically from the project’s beginning, taking into account the identified indispensable factors.

 
  • Literatur

  • 1 BMELV (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz). Hrsg. Wettbewerbsbroschüre Konzeptwettbewerb “Besser essen. Mehr bewegen. Der Wettbewerb”; Berlin: 2005
  • 2 Heister M, Fohgrub T. Förderung und Management von Netzwerkprojekten in Arbeitsmarktprogrammen am Beispiel der Arbeitsmarktinitiatve EQUAL. In: Univation, Hrsg. Evaluation von Netzwerkprogrammen – Entwicklungsperspektiven einer Evaluationskultur: Möglichkeiten und Grenzen der Evaluation von Netzwerken Univation. Köln: Institut für Evaluation Dr. Beywl & Associates; 2006: 15-25.
  • 3 Kurth BM, Schaffrath ARosario. Die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz 2007; 50 5 (5–6) 736-743.
  • 4 MRI (Max Rubner-Institut). Besser essen. Mehr bewegen. Kinderleicht-Regionen. Evaluation des Modellvorhabens – Abschlussbericht. Karlsruhe. 2013 (erhältlich unter www.in-form.de/profiportal/in-form-erleben/projekte/besser-essen-mehrbewegen-kinderleicht-regionen/download.html)
  • 5 MRI (Max Rubner-Institut). Besser essen. Mehr bewegen. Prävention von Übergewicht bei Kindern. Das bringt Maßnahmen voran. Eine Hilfe - stellung für Planende und Entscheidungsträger. Karlsruhe. 2013 (erhältlich unter www.in-form.de/profiportal/in-form-erleben/projekte/besseressen-mehr-bewegen-kinderleicht-regionen/download.html)