Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel: Erste Erfahrungen mit der3D-Sonographie der bovinen Milchdrüse sollten durch zusätzliches
Bildmaterial von der Zitze ergänzt werden, um den diagnostischen Wert des Verfahrens
abschätzen zu können. Material und Methoden: Insgesamt 16 Zitzen von Rinderpatienten der Klinik sowie vier von einem Schlachtpräparat
abgetrennte Zitzen wurden mit einer linearen 10-MHz-Sonde eines Standard- Sonographiesystems
untersucht (Methode I). Aus den erhaltenen Daten wurden „offline” an einer eigenständigen
PC-Workstation mithilfe eines Visualisierungsprogramms dreidimensionale Bilder erzeugt.
Bei den vier isolierten Zitzen erfolgte eine zusätzliche Untersuchung mit einer speziellen
linearen 6–12-MHz-Sonde eines Volumensystems (Methode II). Die Volumendaten wurden
„online” in „Echtzeit” zu dreidimensionalen Bildern verarbeitet. Ergebnisse: Methode I lieferte von allen Zitzen eine gut erkennbare räumliche Darstellung. Die
Dreischichtigkeit der Zitzenwand war deutlich sichtbar, Zitzenzisterne, Fürstenberg'sche
Rosette und Strichkanal waren plastisch wiedergegeben. Bei Methode II ließen sich
die drei Schichten der Zitzenwand nur teilweise differenzieren, die Plastizität der
Zitzenstrukturen war kaum zu erkennen. Schlussfolgerung: Die Untersuchungen lieferten dreidimensionale Bilder der Zitze unterschiedlicher
Güte, erwartete zusätzliche Erkenntnisse blieben aus. Klinische Relevanz: Die 3D-Sonographie bietet die Möglichkeit, die morphologische Struktur eines Organs
in den drei Ebenen des Raumes zu erfassen. In der Anwendung an der Zitze ist das Verfahren
jedoch nicht mehr oder weniger nützlich als andere bildgebende Verfahren.
Summary
Objective: Based on first experiences with 3D-sonography of the bovine mammary gland, the aim
of this study was to evaluate the facilities of this imaging method when applied to
the teat. Material and methods: All together 16 teats of bovine patients and four isolated teats were examined with
a 10 MHz linear transducer of a commercial sonography system. The data were downloaded
to an off-line system, a PC-work-station, where a special program allowed three-dimensional
image reconstruction. In addition, the four isolated teats were examined using a dedicated
6-12MHz linear probe of a volume system. Results: By obtaining sections through the whole teat “method I” offers good perspective images
of the teat cistern, the Furstenberg's rosette and the teat canal. Images obtained
with “method II” were disappointing, the teat structures were of poor plasticity.
Conclusions: Although 3D-sonography can partially provide good quality images of the teat, the
technique gives no additional information. Clinical relevance: 3D-sonography offers
the possibility to demonstrate anatomic-physiological structures and pathological
findings in views and oblique plains not possible with other methods. When applied
to the teat it does not seem to be lessor more helpful than other diagnostic imaging
techniques.
Schlüsselwörter bildgebende Verfahren – 3D-Sonographie – Zitze – Rind
Key words Diagnostic imaging – 3D-sonography – teat – cow