Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 754-755
DOI: 10.1055/s-0041-1732738
Freitag 24.09.2021
Vorträge

Kommunales Capacity Building zur Bewegungsförderung im Alter mittels kooperativer Planung: Ergebnisse aus dem Projekt Ready to Change

S Müllmann
1   Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS, Bremen, Deutschland
,
T Ubert
2   Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V., Bremen, Deutschland
,
D Gansefort
3   Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin e.V., Hannover, Deutschland
,
H Zeeb
1   Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS, Bremen, Deutschland
,
T Brand
1   Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS, Bremen, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Um vulnerable Bevölkerungsgruppen für Bewegungsförderung zu erreichen, ist es wichtig an kommunalen Strukturen anzusetzen. Das Konzept der Community Readiness (CR) geht davon aus, dass zunächst eine gewisse Stufe hinsichtlich Problembewusstsein und Handlungsressourcen in Kommunen erreicht werden muss, bevor eine Präventionsmaßnahme erfolgreich umgesetzt werden kann. Das Ready to Change-Projekt hat zum Ziel, vorhandene Strukturen und Ressourcen zur Bewegungsförderung im Alter in Kommunen zu untersuchen und Maßnahmen zur kommunalen Kapazitätsentwicklung (Capacity Building) einzuleiten.

    Methoden Nach Durchführung des CR-Assessments wurde in zwei Kommunen der Metropolregion Bremen-Oldenburg in einem kooperativen Planungsprozess mit lokalen Akteur*innen eine kommunale Strategie zur Bewegungsförderung für ältere Menschen entwickelt und umgesetzt.

    Ergebnisse Die CR-Werte (1=kein Problembewusstsein bis 9=Professionalisierung) lagen im Mittel bei 4,9 (Vorplanungs- bzw. Vorbereitungsphase). Im Rahmen des kooperativen Planungsprozesses wurden zwei kommunale Arbeitsgruppen implementiert, die die Erhebung der Bedarfe älterer Menschen in der Kommune, die Ausbildung von Übungsleiter*innen sowie die Planung und Durchführung niedrigschwelliger Angebote zur Bewegungsförderung für ältere Menschen priorisierten (z.B. SeniorInnen-Badetag, Tanzveranstaltung, Outdoor-Rucksack). Schwierigkeiten stellten der Einbezug schwer erreichbarer Gruppen (z.B. ältere Männer) sowie Konkurrenz im lokalen Netzwerk dar.

    Fazit Der kooperative Planungsprozess als partizipatorischer Ansatz ist erfolgsversprechend, um Capacity Building zur Bewegungsförderung im Alter umzusetzen. Derzeit wird die Nachhaltigkeit des kommunalen Capacity Building in einer Längsschnittperspektive untersucht.


    Publication History

    Article published online:
    02 September 2021

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