Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2017; 11(01): 23-45
DOI: 10.1055/s-0042-105932
Viszerale Transplantationen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Organspende, -entnahme und -konservierung

Felix Braun
,
Falk Rauchfuß
,
Thomas Vogel
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Publication Date:
17 March 2017 (online)

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Die Organtransplantation ist eine anerkannte lebensrettende oder lebensqualitätssteigernde Therapie. Die Verfügbarkeit potenter Immunsuppressiva und Antiinfektiva sowie die Erfolge in der Intensivmedizin verbesserten stetig die Überlebensraten. Dies führte zu einem steigenden Bedarf an Spenderorganen, der über die letzten Jahrzehnte nicht gedeckt ist. Die Situation der Organtransplantation ist weiterhin vom Spenderorganmangel geprägt.

Kernaussagen
  • Das Transplantationsgesetz (1997) regelt in Deutschland die Bereiche Organspende, Organallokation und Organtransplantation.

  • Die Deutsche Stiftung Organtransplantation regelt den Ablauf einer postmortalen Organspende.

  • Bei Multiorganentnahme erfolgt zunächst die Entnahme der thorakalen Organe, anschließend die viszeralen Organe in der Reihenfolge Dünndarm, Leber, Pankreas, Nieren.

  • Zum Abschluss der Organentnahmeoperation erfolgt die Entnahme von Gefäßen für eventuelle Gefäßrekonstruktionen im Rahmen der Transplantation.

  • Eine Lebendspende darf nach dem Subsidiaritätsprinzip nur bei Nichtverfügbarkeit eines postmortalen Spenderorgans erfolgen.

  • Die Dauer der Ischämie des Transplantats hat erheblichen Einfluss auf dessen Funktion.

  • Die Maschinenperfusion zur Organprotektion erweist sich in tierexperimentellen Studien als vielversprechender Ansatz.