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DOI: 10.1055/s-0042-1753978
Veränderung der subjektiven psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland nach zwei Jahren COVID-19-Pandemie – Ergebnisse der KIDA-Studie des Robert Koch-Instituts
Authors
Einleitung Die COVID-19-Pandemie birgt zahlreiche Risiken für die psychische Gesundheit der Bevölkerung. Kinder und Jugendliche sind vor dem Hintergrund entwicklungsbedingter Vulnerabilität besonders stark durch pandemiebedingte Veränderungen in ihrer Lebenswelt belastet und von Auswirkungen auf die psychische Gesundheit betroffen. Es wird untersucht, wie die subjektive psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen von den Eltern respektive der Jugendlichen selbst aktuell eingeschätzt wird und ob sie Veränderungen seit Beginn der Pandemie wahrgenommen haben.
Methoden Die Auswertungen beruhen auf Daten der Studie „Kindergesundheit in Deutschland aktuell“ (KIDA), im Rahmen derer seit Februar 2022 fortlaufend Telefonbefragungen in einer populationsbasierten Zufallsstichprobe von Eltern mit Kindern im Alter von 3 bis 15 Jahren und Jugendlichen von 16 bis 17 Jahren durchgeführt werden. Die Erhebung der subjektiven psychischen Gesundheit erfolgte für Kinder im Alter von 3 bis 15 Jahren im Elternbericht und für Jugendliche von 16 bis 17 Jahren im Selbstbericht über das international etablierte Item: „Wie würden Sie die psychische Gesundheit Ihres Kindes im Allgemeinen einschätzen?“ bzw. im Selbstbericht „Wie würden Sie Ihre psychische Gesundheit im Allgemeinen einschätzen?“. Die Messung der Veränderung gegenüber der Zeit vor Ausbruch der Pandemie erfolgte über die Frage: „Verglichen mit der Zeit vor der Corona-Pandemie (also vor März 2020), wie würden Sie die derzeitige psychische Gesundheit Ihres Kindes – bzw. im Selbstbericht: Ihre derzeitige psychische Gesundheit – beschreiben?“. Geplant sind deskriptive Analysen sowie multivariate Regressionsmodelle unter Einbeziehung soziodemografischer und pandemiebezogener Faktoren.
Ergebnisse Anhand der Ergebnisse wird gezeigt, ob und in welcher Form eine Veränderung der selbst bzw. durch die Eltern eingeschätzten psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland nach zwei Jahren Pandemie wahrgenommen wurde. Vertiefende Analysen zielen auf die Identifikation besonders betroffener Gruppen von Kindern und Jugendlichen sowie von Risiko- und Schutzfaktoren ab.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse sollen zum Verständnis etwaiger Veränderungen der subjektiven psychischen Gesundheit von in Deutschland lebenden Kindern und Jugendlichen während der COVID-19-Pandemie beitragen und mögliche Unterstützungsbedarfe aufzeigen. Die Ermittlung von Prädiktoren sowie die Identifizierung vulnerabler Gruppen sollen die Ableitung von Handlungsempfehlungen für Gesundheitsförderung und Prävention ermöglichen. Darüber hinaus werden im Rahmen der sich im Aufbau befindenden Mental Health Surveillance am Robert Koch-Institut engmaschige und kontinuierliche Zeitreihen der subjektiven psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen und weiterer Indikatoren vorbereitet, die zukünftig eine systematische und zeitnahe Beobachtung der psychischen Kindergesundheit in Deutschland ermöglichen sollen.
Publication History
Article published online:
22 August 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany