neuroreha 2017; 09(01): 1
DOI: 10.1055/s-0043-101145
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die digitale Revolution vor unserer Tür

Jan Mehrholz
,
Martin Lotze
,
Klaus Starrost
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 March 2017 (online)

„Digitalisierung“ ist momentan ein Thema, an dem man in den Medien schwerlich vorbeikommt: Von Erleichterungen der Arbeitswelt durch moderne Roboter bis zur Warnung vor gravierenden Änderungen auf dem Arbeitsmarkt mit dem Wegfall vieler Jobs geht die Spannweite der Berichterstattung. Alles ist vernetzt, und wir erleben eine Jagd auf Daten. Bei der Geschwindigkeit der Entwicklungen in diesem Bereich kann einem ganz schwindelig werden. Nur gut, dass das alles ganz und gar nichts mit unserer guten alten analogen Therapie zu tun hat. Oder vielleicht doch? Steht auch in der neurologischen Therapie die digitale Revolution schon vor der Tür? Für eine eindeutige Antwort ist es vermutlich noch etwas zu früh, dennoch lässt sich beobachten, dass sowohl die Anzahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu digital unterstützten Therapien wie auch die Verfügbarkeit kommerziell erwerblicher digitaler Anwendungen stark ansteigend ist. Somit erscheint es uns sinnvoll, dass wir diesem Thema einmal eine Ausgabe widmen.

Nicolas Stoetter gibt uns einen allgemeinen Überblick über die auf dem Markt befindlichen digitalen Geräte, die für Gesundheitsanwendungen benutzt werden, und stellt Entwicklungen in diesem Bereich dar. Er geht darauf ein, dass digitale Produkte ein Mittel sein könnten, um die Adhärenz zum Üben zu steigern.

Diesen Gedanken greift Josef Wiemeyer in seinem Beitrag auf und führt ihn im Detail aus: Er erklärt uns, wie und warum digitale Spiele in der neurologischen Rehabilitation sinnvoller sein können als das Üben im klassischen Sinne.

Jan Mehrholz und Kollegen zeigen, welche Anwendungen es im Bereich der virtuellen Realität gibt und wie weit diese bereits verbreitet sind. Als wissenschaftlich orientierte Therapeuten interessiert uns natürlich besonders die Qualität der dazu vorliegenden Evidenz. Simone Thomas und Kollegen erklären es uns in einem weiteren Beitrag.

Zur Verbreitung neuer Techniken gehören auch überzeugte Anwender. Verena Frick und Klaus Starrost berichten in ihrem Beitrag über die Einstellung von Therapeuten zu diesem Thema.

Wie sieht denn die Anwendung der neuen Technologien in der Praxis ganz konkret aus? Huub van Hedel zeigt es uns am Beispiel der Neurorehabilitation bei Kindern und Jugendlichen.

Abgerundet wird die Ausgabe durch eine Originalarbeit von Tilo Neuendorf, die die Therapie mit einem neuartigen „Roboterball“ evaluiert.

Zum Abschluss noch eine Frage: Lesen Sie unsere Zeitung eigentlich noch in Druckform oder bereits digital?

Inspirierende Unterhaltung wünschen die Herausgeber

Martin Lotze, Jan Mehrholz und Klaus Starrost