Erfahrungsheilkunde 2017; 66(02): 108-114
DOI: 10.1055/s-0043-106402
Praxis
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Bewegung und körperliche Aktivität im ambulanten Setting bei Demenzerkrankungen

Hubertus Deimel
,
Monika Dexel
,
Sibylle Schreckling
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Publication Date:
07 June 2017 (online)

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Zusammenfassung

Menschen mit Demenzerkrankungen werden oftmals im häuslichen Umfeld von Familienangehörigen betreut. Da pflegende Angehörige umfassende Hilfe und Unterstützung bei dieser Aufgabe benötigen, spielen gemeindenahe Versorgungsangebote eine zunehmend wichtigere Rolle. Hierbei finden primär nicht-pharmakologische Therapieansätze Anwendung. Sie sollen die verbliebenen funktionellen und psychosozialen Fähigkeiten der Betroffenen möglichst lange erhalten oder ihren Abbau verlangsamen sowie Entlastung für die pflegenden Angehörigen bieten. Bewegungsangebote können dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen. Aufgrund der heterogenen physischen, affektiven, kognitiven und psychosozialen Fähigkeiten von Menschen mit Demenz, ist es jedoch notwendig, das Bewegungsangebot gut zu differenzieren und mit anderen Maßnahmen zu verknüpfen. Das lässt sich anhand der strukturellen Rahmenbedingungen der „Arbeitsgemeinschaft für psychisch Kranke im Erftkreis e. V.“ sowie der angegliederten „Alzheimer Gesellschaft Rhein-Erft-Kreis e. V.“ veranschaulichen. Als übergeordnetes Ziel der Maßnahmen gilt der Erhalt bzw. die Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Teilnehmer sowie der pflegenden Angehörigen.

Abstract

People suffering from dementia are often being cared for by members of their family in their home environment. Since nursing relatives need comprehensive help and support with this task, an effective care in the community plays an increasingly important role. In this case, primarily non-pharmacological therapeutic approaches are used. The intention is to preserve the functional and psychosocial skills of the people affected as long as possible, or to slow down the decline of these skills as well as relieve nursing relatives. Movement programs can help to achieve these goals. However, because of the heterogeneous physical, affective, cognitive, and psychosocial skills of people suffering from dementia it is necessary, to differentiate these programs well and to combine them with other measures. This can be illustrated by means of the structural conditions of the „Arbeitsgemeinschaft für psychisch Kranke im Erftkreis e.V.“ as well as the affiliated „Alzheimer Gesellschaft Rhein-Erft-Kreis e.V.“. The overarching goal of the measures is to maintain or improve the quality of life of the participants concerned as well as the nursing relatives.