Zentralbl Chir 2018; 143(01): 23-25
DOI: 10.1055/s-0043-124375
Videopaper
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Durchführung einer strukturierten mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Untersuchung nach Trauma

Performing a Structural Cranio-Maxilla-Facial Examination after Trauma
Sebastian H. Hoefer
1   Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt
,
Yannick Haas
1   Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt
,
Arne Nelskamp
1   Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt
,
Christina Stefanescu
2   Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt
,
Robert Sader
1   Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt
,
Lukas Benedikt Seifert
1   Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 February 2018 (online)

Einleitung

Verletzungen des Gesichtsschädels und der Zähne stellen einen der häufigen Beratungsanlässe in Notaufnahmen dar [1]. Über 80% der schwerverletzten Patienten in Deutschland weisen eine Beteiligung im Kopf- und Halsbereich und über 15% faziale Verletzungen auf [2]. Die Ursachen für faziale Verletzungen unterscheiden sich dabei auch in Abhängigkeit von der untersuchten Patientenpopulation und dem Alter der Patienten [3], [4]. Am häufigsten ereignen sich faziale Traumata innerhalb der ersten 3 Lebensdekaden (ca. 60%) als Folge von Stürzen im häuslichen Umfeld (ca. 30%), bei Sportunfällen (ca. 30%) oder nach direkter Gewalteinwirkung (ca. 30%). Männer sind dabei etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Isolierte Weichteilverletzungen (ca. 18%), kombinierte Weichteil- und knöcherne Verletzungen (ca. 20%) und dentoalveoläre Traumata stellen dabei die häufigsten Beratungsanlässe dar [5]. Bei den knöchernen Verletzungen des Gesichtsschädels dominieren Mittelgesichtsfrakturen mit etwa 70% vor Unterkieferfrakturen mit knapp 25% [5]. Trotz der Häufigkeit von Traumata im Gesichtsschädelbereich verfügen nur wenige Notaufnahmen über eine mund-, kiefer- und gesichtschirurgische Regelversorgung. Insbesondere kleine und mittelgroße Krankenhäuser sind von diesem Problem betroffen. Grundkenntnisse in der strukturierten Gesichtsschädeluntersuchung durch den aufnehmenden Arzt sind daher von großer Bedeutung, um Traumata zu beurteilen, die Versorgungsdringlichkeit einzuschätzen und eine bestmögliche Versorgung des Patienten sicherzustellen.

Die vorliegende Videopublikation vermittelt anschaulich und praktisch die Durchführung einer strukturierten Untersuchung des Gesichts unter mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Fragestellungen am anatomischen Modell und am Schauspielpatienten für Ärzte in erstversorgenden Einrichtungen.

 
  • Literatur

  • 1 Moses H, Powers D, Keeler J. et al. Opportunity cost of surgical management of craniomaxillofacial trauma. Craniomaxillofac Trauma Reconstr 2015; 9: 76-81
  • 2 Helm M, Maier H, Stork C. et al. Besonderheiten der notärztlichen Versorgung von Kopf-/Halsverletzten. HNO 2011; 59: 746-751
  • 3 Haug RH, Prather J, Indresano AT. An epidemiologic survey of facial fractures and concomitant injuries. J Oral Maxillofac Surg 1990; 48: 926-932
  • 4 Girotto JA, MacKenzie E, Fowler C. et al. Long-term physical impairment and functional outcomes after complex facial fractures. Plast Reconstr Surg 2001; 108: 312-327
  • 5 Gassner R, Tuli T, Hächl O. et al. Cranio-maxillofacial trauma: a 10 year review of 9,543 cases with 21,067 injuries. J Craniomaxillofac Surg 2003; 31: 51-61