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DOI: 10.1055/s-0043-1762784
Mückenmonitoring in Bayern – eine Machbarkeitsstudie
Autoren
Hintergrund Aufgrund der voranschreitenden klimatischen Veränderungen finden gebietsfremde Mücken, wie beispielsweise die Asiatische Tigermücke, zunehmend auch in Bayern Habitate. Daraus resultierend könnte es potentiell zu autochthonen Übertragungen bislang hier nicht verbreiteter Erreger kommen (z.B. Dengue-Virus, West-Nil-Virus). Wenn es sich um eine Eintragung eines bereits infizierten Vektors handelt oder wenn eine nicht infizierte etablierte Vektorpopulation auf einen infektiösen Wirt trifft (i.d.R. infizierte Reiserückkehrende), besteht bei einem Stich ein Infektionsrisiko für den Menschen.
Methodik Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie (gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege) werden die Bedingungen und Voraussetzungen unter welchen ein bayernweites Netzwerk zum Monitoring gebietsfremder Mückenarten möglich ist, untersucht. Mittels Lebendfallen und Eiablagefallen werden adulte Stechmücken bzw. deren Eier gefangen, gesammelt und anschließend bestimmt. Die Spezies-Bestimmung von Mücken und Eiern wird auch auf molekularer Ebene durchgeführt – speziell bei Eiern oder morphologisch unklaren Befunden.
Ergebnisse Zunächst soll mit dem Einsatz einzelner Fallen mit anschließender Ausweitung der Fallenstandorte auf sogenannte Eintragungspunkte (bspw. Schienen-Güterverkehr), die Infrastruktur eines Monitorings (z.B. Meldeketten, Art der Fallen etc.) erprobt werden. Schlussendlich soll ein im Rahmen der Studie erstellter Leitfaden, welcher Handlungsempfehlungen und Vorgehensweisen bei Tigermückenfunden beinhaltet, erstellt und für Kommunen zur Verfügung gestellt werden.
Ausblick Basierend auf den Ergebnissen können weitere Planungen für die Verstetigung bzw. Ausweitung des Mückenmonitorings getätigt werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
08. März 2023
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Georg Thieme Verlag
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