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DOI: 10.1055/s-0043-1770453
Überzeugungskraft verschiedener Informationsquellen auf die COVID-19-Impfentscheidung. Ergebnisse aus der Studie „Corona-Monitoring bundesweit“ – Welle 2 (RKI-SOEP-2)
Einleitung Die zentrale Eindämmungsmaßnahme in der COVID-19-Pandemie war die Impfung gegen SARS-CoV-2, über die verschiedene Akteure Informationen bereitgestellt haben. Informationsquellen waren staatliche Behörden, traditionelle und soziale Medien, aber auch Gespräche mit Ärzt:innen und im persönlichen Umfeld. Die Studie untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Überzeugungskraft einzelner Informationsquellen und der COVID-19-Impfentscheidung besteht.
Methoden Es liegen schriftliche Befragungsdaten von 10.284 Teilnehmenden an der 2. Welle der Studie „Corona-Monitoring bundesweit“ vom Winter 2021/22 vor. Neben dem Impfstatus und der Überzeugungskraft einer Informationsquelle auf die eigene Impfentscheidung gingen in neun binär logistische Regressionsanalysen soziodemografische und pandemiebezogene Kovariaten ein.
Ergebnisse Bei zwei Gruppen von Informationsquellen zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen Geimpften und Ungeimpften. Für Ungeimpfte war die statistische Chance (Odds Ratio) soziale Medien und Messenger-Dienste als hauptsächlich überzeugend für die eigene Impfentscheidung anzugeben im Vergleich zu Geimpften etwa um das Vierfache erhöht, dagegen bei Gesprächen mit Ärzt:innen etwa um das 0,3-fache verringert.
Schlussfolgerung Soziale Medien und Messenger-Dienste waren Informationsquellen, die bei Ungeimpften besonders einflussreich für eine negative Impfentscheidung waren. Deshalb sollten in diesen Medien gezielte Maßnahmen der Wissenschaftskommunikation ergriffen werden, um Fehl- und Desinformationen entgegenzuwirken.
Publication History
Article published online:
22 August 2023
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Georg Thieme Verlag
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