Sprache · Stimme · Gehör 2018; 42(01): 6-8
DOI: 10.1055/s-0044-100311
Für Sie gelesen, für Sie gehört
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Alter und Emotion: Wie verändern sich die Gefühle älterer Menschen und die Art, mit ihnen umzugehen?

Further Information

Publication History

Publication Date:
19 March 2018 (online)

Nahezu jeder physiologische und biologische Prozess zeigt über die Lebensspanne des Menschen altersbedingte Einbußen. Das gilt auch für emotionale Prozesse, die im genetischen Programm des Menschen angelegt sind. Während Studienergebnisse in den beiden letzten Dekaden von einem positiven Gefühlserleben des Menschen in den 60er und 70er Lebensjahren sprachen, zeichnen nun neue empirische Befunde zu emotionalen Erfahrungen, zur Emotionsregulation und zur Emotionswahrnehmung ein differenzierteres Bild. Dieses wird im Folgenden überblicksartig zusammengestellt.

Fazit

Bislang ließen Forschungsergebnisse ein positives Gefühlsleben älterer Menschen vermuten, neuere Ergebnisse der Emotionsforschung hingegen zeichnen ein gemischtes Bild: Die Effekte des Lebensalters auf Emotionen variieren über verschiedene Bereiche. Altersmuster werden zudem durch kontextuelle Faktoren und individuelle Unterschiede moderiert. Es besteht eine hohe Evidenz für negative Alterseffekte auf die Emotionswahrnehmung. Hingegen liegen tendenziell positive oder keine Alterseffekte vor, was Emotionserfahrungen sowie Emotionsregulation betrifft.