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DOI: 10.1055/s-0045-1801896
Dock 30 – Clearing- und Wohnangebot für unversorgte junge Erwachsene in besonders herausfordernden Lebenslagen
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Das Angebot Dock 30 wird gemeinsam getragen von der Regionalen Diakonie Groß -Gerau/Rüsselsheim und der SPV Gemeindepsychiatrische Angebote gGmbH, zwei großen Trägern der freien Wohlfahrtspflege im Kreis Groß-Gerau. Diese Träger begegnen in ihrer Arbeit in wachsendem Umfang jungen Erwachsenen zwischen 18 und 27 Jahren an der Schnittstelle zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Erwachsenenpsychiatrie, Suchthilfe sowie Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten. Diese Personengruppe wird von den bestehenden Hilfesystemen nicht nachhaltig erreicht. Fast alle der jungen Menschen haben verschiedenste Erfahrungen mit institutionellen Unterstützungssystemen gemacht, ohne dass eine persönliche Stabilisierung eingetreten wäre. Auch Konflikte mit der Justiz gibt es bei der genannten Zielgruppe sehr häufig.
Das Verhalten der jungen Erwachsenen ist Folge der bisherigen, als traumatisierend erfahrenen, Lebensbedingungen und zugleich eine, für sie adäquate, Bewältigungsstrategie. Massiv sozial auffälliges Verhalten äußert sich auf unterschiedliche Art und Weise. Stationäre Jugendhilfemaßnahmen verließen sie meist ohne realistische Zukunftsperspektive. Eine Rückkehr in die familiäre Situation ist oft nicht möglich. Die Betroffenen benötigen ein Clearing- und Wohnangebot, das zum einen den benötigten Schutz gewährt, zum anderen die Inanspruchnahme von Hilfen vorbereitet und sie in diese Hilfe begleitet.
Dieses Angebot wurde durch Dock 30 geschaffen, zur Sicherstellung des niedrigschwelligen Zugangs sind Clearingfunktion und Wohn- und Begleitungsangebot räumlich und personell verbunden. Die Altersstruktur und die Multiproblemlagen der Nutzer*innen von Dock 30 machen eine rechts-kreisübergreifende Hilfeleistung erforderlich, in der die unterschiedlichen Kostenträger zusammenwirken, ohne für die das Angebot nutzenden jungen Erwachsenen neue Hürden zu errichten.
Nur die Zusammenarbeit zwischen Dock 30 und Kooperationspartnern ermöglicht Alternativen zum Aufenthalt in den teilweise problematischen Strukturen im eigenen Milieu und das Erlebnis von sinnvoll empfundener Gestaltung der verfügbaren Zeit und die Schaffung einer Arbeitsbeziehung zwischen Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen.
Publication History
Article published online:
11 March 2025
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Georg Thieme Verlag KG
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