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DOI: 10.1055/s-0045-1802069
Town Halls – ein erfolgreiches Kommunikationsformat zwischen Bund und Kommunen
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Im März 2024 startete ein neues Projekt zur Kommunikation mit den Gesundheitsämtern in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) – die Town Halls. Damit sollen die Kommunikationsstrukturen gestärkt und den Akteuren und Akteurinnen vor Ort ein Angebot zur Unterstützung gemacht werden.
In einer Stunde wird digital via Webex ein Präventionsthema vorgestellt und praxisrelevante Informationen hierzu weitergegeben. Die erste Town Hall fand gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (RKI) am 14. März zum Thema Rauchfrei statt. Die Themensetzung bietet den Gesundheitsämtern ca. 2 bis 3 Monate Vorlaufzeit, um gegebenenfalls rechtzeitig lokal zu agieren. So wird beispielsweise die Grippeschutzimpfung im September thematisiert und der Aktionsmonat Rauchfrei im Mai wurde im März angekündigt. Als Veranstaltungstermin hat sich der zweite Donnerstag im Monat in der Mittagszeit etabliert. Der inhaltliche Aufbau orientiert sich am Public Health Action Cycle. Die Problembestimmung erfolgt durch das RKI in Form von epidemiologischen Daten zum Thema. Diese Fakten können lokal zur internen und externen Kommunikation genutzt werden. Die Strategieformulierung und unterstützende Angebote zur Umsetzung vor Ort werden durch die BZgA und/oder einen entsprechenden Partner erläutert. Ziel ist, dass neben der Weitergabe von Informationen und Unterstützungsangeboten am Ende sowohl eine Diskussion in der Veranstaltung als auch individuelle Kontakte aufgebaut werden. Die Themenwahl orientiert sich sowohl an den geäußerten Bedarfen von Teilnehmenden als auch an aktuellen Ereignissen und Projekten auf Bundesebene.
Die bisherigen Themen umfassten
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Rauchfrei
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Hitze
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Cannabisprävention
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Infektionsschutz: Kinder und Hygiene
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Organspende/Agora
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Über Sepsis aufklären
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Grippeschutzimpfung
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HIV und STI
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Diabetes
Die Anmeldezahlen liegen nach der Etablierung monatlich zwischen 200 und 750. Die Town Halls erhalten jeden Monat durch die Ärztekammer die Zertifizierung als Fortbildungsveranstaltung. Eine Evaluation erfolgt mittels eines eigenen Onlinefragebogens. Die Organisation und inhaltliche Ausgestaltung wird kontinuierlich verbessert und orientiert sich an den Evaluationsergebnissen. Bisherige positive Effekte waren:
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Verbesserung der Abstimmungen zu einem Thema zwischen den beteiligten Institutionen
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Anpassung des Angebots der BZgA an Bedarfe vor Ort wie bspw. Individualisierung von Materialien für den Gebrauch in der Kommune
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Bekanntmachung der Ansprechbarkeit der BZgA für Gesundheitsämter
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Erhöhung der Abflusszahlen der Materialien.
Das Konzept kann auf weitere Fortbildungsveranstaltungen auf Landesebene oder kommunaler Ebene übertragen werden.
Publication History
Article published online:
11 March 2025
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