Gesundheitswesen 2025; 87(S 01): S115-S116
DOI: 10.1055/s-0045-1802130
Abstracts │ BVÖGD, BZÖG, DGÖG, LGL
03.04.2025
Postersitzung Aus-, Fort- und Weiterbildung
13:30 – 15:00

PJ im ÖGD – Aufbau eines PJ Konzepts am Beispiel des Großstadtgesundheitsamts Köln

Authors

  • M Liedtke

    1   Gesundheitsamt der Stadt, Köln; Institut für Öffentliches Gesundheitswesen, Universität zu Köln, Köln; Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises, Gummersbach
  • A Dunkel

    1   Gesundheitsamt der Stadt, Köln; Institut für Öffentliches Gesundheitswesen, Universität zu Köln, Köln; Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises, Gummersbach
  • R Arnold

    1   Gesundheitsamt der Stadt, Köln; Institut für Öffentliches Gesundheitswesen, Universität zu Köln, Köln; Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises, Gummersbach
  • N Skoetz

    1   Gesundheitsamt der Stadt, Köln; Institut für Öffentliches Gesundheitswesen, Universität zu Köln, Köln; Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises, Gummersbach
  • K Elvermann

    1   Gesundheitsamt der Stadt, Köln; Institut für Öffentliches Gesundheitswesen, Universität zu Köln, Köln; Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises, Gummersbach
  • M Denfeld

    1   Gesundheitsamt der Stadt, Köln; Institut für Öffentliches Gesundheitswesen, Universität zu Köln, Köln; Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises, Gummersbach
 
 

    Hintergrund: Die Bedeutung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung wurde in den letzten Jahren, nicht zuletzt durch die COVID-19 Pandemie, zunehmend deutlich. Gleichzeitig wurde ein Mangel an ärztlichem Fachpersonal im ÖGD offenkundig.

    Eine gezielte Nachwuchsförderung und Attraktivitätssteigerung des ÖGD im Rahmen der ärztlichen Ausbildung soll diesem Fachkräftemangel langfristig entgegenwirken. Die Änderungen der Approbationsordnung hatte das Ziel, den ÖGD stärker zu verankern und das Praktische Jahr (PJ) als weiteren Ausbildungsbaustein neben Famulaturen und Facharztausbildung auch in Gesundheitsämtern zu ermöglichen.

    Als Gesundheitsamt einer Großstadt mit einem breiten Spektrum an Beratung, subsidiären Angeboten und fachärztlicher Expertise kann das Gesundheitsamt der Stadt Köln Studierenden umfassende Einblicke in die Aufgaben einer unteren Gesundheitsbehörde ermöglichen. Zusätzlich besteht eine enge Kooperation mit der Universität zu Köln, die als einzige Universität in NRW einen Lehrstuhl für öffentliches Gesundheitswesen eingerichtet hat.

    Umsetzung: Die Etablierung eines PJ im Gesundheitsamt wirft zahlreiche organisatorische und inhaltliche Fragen auf. Dazu zählen unter anderem die Erstellung eines Logbuchs, die inhaltliche Gestaltung eines Curriculums, die fachärztliche Betreuung vor Ort, die Organisation der Lehreinheiten, die Erstellung von Rotationsplänen sowie verwaltungsrechtliche Fragestellungen zur Vertragsgestaltung, zur Vergütung und zum Stellenaufbau. Darüber hinaus ist Öffentlichkeitsarbeit zur Gewinnung von PJ-Studierenden anzustreben.

    Das Gesundheitsamt Köln arbeitet eng mit dem Lehrstuhl für öffentliches Gesundheitswesen der Universität zu Köln, dem Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises sowie weiteren Gesundheitsämtern in NRW (derzeit Düsseldorf, Essen) zusammen, um in einem partizipativen Prozess ein möglichst einheitliches PJ-Konzept zu entwickeln, das auch für weitere Gesundheitsämter anwendbar ist. Ein Netzwerk aus beteiligten Gesundheitsämtern und Universitäten trifft sich regelmäßig, um gemeinsam sowie arbeitsteilig ein Curriculum unter Abgleich mit dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) zu entwickeln.

    Die fortlaufenden Fortschritte und Ergebnisse sollen im Rahmen des Vortrags präsentiert werden.

    Diskussion: Die Einrichtung der Möglichkeit zu einem PJ-Tertial im Gesundheitsamt stellt eine umfangreiche Herausforderung dar, die sowohl fachliche als auch finanzielle Ressourcen erfordert. Langfristig kann so jedoch dazu beigetragen werden, dass frühzeitig in der ärztlichen Ausbildung Erkenntnisse und Interesse für die vielfältigen Aufgaben des ÖGD geschaffen werden. Dies kann auch lokal dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Die partizipative Entwicklung des PJ-Konzepts in der Region Köln kann als Beispiel und mögliche Vorlage für andere Gesundheitsämter dienen, um den Prozess zu erleichtern und die Umsetzung zu fördern.


    Publication History

    Article published online:
    11 March 2025

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