Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2000-3727
Bericht über die jährliche Mitgliederversammlung (General Assembly) von REHABILITATION INTERNATIONAL (RI) vom 8. - 10. September 1999 in London
Publication History
Publication Date:
31 December 2000 (online)

Am Jahrestreffen 1999 der internationalen Fachorganisation Rehabilitation International (RI) im Londoner Stadtteil Kensington nahmen 74 stimmberechtigte Delegierte von Mitgliedsorganisationen mit zusammen 114 Stimmrechten und weitere 92 Gäste als Observer teil. Damit war die Versammlung relativ gut besucht: 41 von etwa 90 Mitgliedsländern waren vertreten, obwohl 1999 keine öffentlichen RI-Fachveranstaltungen aufgeboten wurde. Wie üblich fanden aber die Arbeitssitzungen und auch zwei Fachseminare der sieben ständigen Kommissionen von RI (Erziehung, Soziale Rehabilitation, Organisation/Administration, Barrierefreiheit/technische Hilfen, Medizinische Rehabilitation, Berufliche Rehabilitation, Erholung/Freizeit/Sport) am selben Ort in zeitlicher Verbindung statt. Außerdem war am zweiten Tag der Versammlung ein inhaltlich rehabilitationsbezogener Veranstaltungsteil in den Ablauf eingebaut, um die mit Formalien volle Tagesordnung interessanter zu machen.
Die Bundesrepublik Deutschland und die beiden nationalen RI-Mitgliedsverbände, die Deutsche Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter (DVfR), Heidelberg, und die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR), Frankfurt, waren in der Assembly durch drei Delegierte mit zusammen 6 Stimmrechten vertreten: Hennig Kirsten, stellvertretender Geschäftsführer der BAR, Ulrich Laschet, Bundesgeschäftsführer des Sozialverbandes VdK, Bonn, und Martin Schmollinger, Geschäftsführer der DVfR. Daneben hatten die Kommissionssitzungen und -seminare einige weitere deutsche Experten nach London gebracht, darunter Prof. Dr. Sieglind Ellger-Rüttgardt, Hamburg, MinR Dr. Hartmut Haines vom BMA, Berlin, und Prof. Dr. Christian Bühler vom Forschunginstitut Technologie - Behindertenhilfe, Wetter, die die RI-Assembly zeitweise miterlebten.
An herausragenden Tagesordnungspunkten, die behandelt wurden, sind zu nennen die Verabschiedung der RI-Charta für das dritte Jahrtausend (deren deutsche Fassung im Anhang abgedruckt ist), die offizielle Begrüßung des neuen RI-Generalsekretärs David Henderson, der Sachstandsbericht über die Vorbereitungen des 19. Weltkongresses von RI im August 2000 in Rio de Janeiro, Brasilien, und die Vorbereitung der 2000 ebenfalls anstehenden Neuwahlen des Vorstandes (Executive Committee) von RI.
Die Rehabilitation International „Charter for the Third Millennium” war von einer kleinen Gruppe prominenter „Rehabilitationisten” aus fünf Erdteilen, darunter der amtierende RI-Präsident Dr. Arthur O'Reilly und Past President Prof. Sir Harry Fang, unter dem Vorsitz von Lord Alfred Morris of Manchester ausformuliert und den Mitgliedsorganisationen vorab zur Durchsicht zugestellt worden, so dass die Diskussion in der Versammlung im Wesentlichen auf Fragen der öffentlichen Präsentation begrenzt bleiben konnte (s. u.).
Dagegen begann bei dem erläuternden Teil der Charta - eine eher auf politische Forderungen ausgerichtete Langfassung, vorgelegt als Entwurf - die eigentliche Diskussion erst auf der Londoner Assembly. Diese Diskussion, u. a. bezogen auf die Fragen: Rolle des Bürgerrechtsansatzes bei der Entwicklung einer behindertenfreundlicheren Welt, Übertragbarkeit sozialstaatlicher Konzepte auf sich ökonomisch erst noch entwickelnde Staaten, (restriktive) Bedingungen für die Legitimität einer Politik der Prävention von Behinderungen in den auf mehr Wirtschaftlichkeit zielenden Sozialleistungssystemen und Verhältnis von Selbstbestimmung, Selbstbeteiligung und Selbstverantwortung in der Rehabilitation, wird derzeit dezentral und in nationalen Bezügen geführt und soll während der RI-Assembly 2000 in Rio nochmals international zusammengeführt werden, um dort in die Verabschiedung dieses wichtigen Papiers münden zu können.
Die bereits angenommene „Kurzfassung” der Charta, gedacht für einen ersten Einsatz zum Internationalen Tag der Behinderten am 3. Dezember 1999 in New York und danach vorgesehen für offizielle „Präsentationen” bei den Vereinten Nationen, den Regierungen der RI-Mitgliedsländer und einigen internationalen Organisationen wie WHO und OSZE im Verlauf des Jahres 2000, wurde von der Assembly 1999 einstimmig gebilligt.
Der neue RI-Generalsekretär David Henderson (46) stammt aus Wellington, Neuseeland, und war bis 1998 Geschäftsführer der dortigen Dachorganisation der Selbsthilfe- und Behindertenverbände (DPA-NZ). Vom 18. Weltkongress 1996 in Auckland und seiner zentralen Rolle bei dessen Vorbereitung war er dem Executive Committee bestens als qualifiziert bekannt. Er konnte eine langfristige Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in den USA auf Basis einer Bürgschaft des amerikanischen RI-Vizepräsidenten Lex Frieden erhalten, bringt eine wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Ausbildung mit und lebt inzwischen mit seiner Familie in New York. Sein Amt - zunächst kommissarisch übernommen von Susan Parker, die relativ kurzfristig zur Internationalen Arbeitsorganisation nach Genf gewechselt hatte - wird derzeit noch einer neuen Profilierung durch das Executive Committee unterzogen. Dave Henderson wurde von der Assembly wärmstens und mit positiven Erwartungen für die künftige Wahrnehmung des Amtes begrüßt.
Die Vorbereitungen für den 19. Weltkongress von RI im August 2000 in Rio de Janeiro laufen, wie der Assembly 1999 berichtet wurde, auf Hochtouren. Erwartungen einzelner Delegierter, Fragen zur inhaltlichen Ausgestaltung noch in der Assembly-Diskussion klären zu können, liefen allerdings ins Leere, weil diejenige Person, die hierfür zentrale Koordinatorenfunktion übernommen hat - die brasilianische RI-Vizepräsidentin für Lateinamerika, Dr. Izabel Major - gerade wegen der Kongressplanung in Rio unabkömmlich war. Nach Aussagen anderer Beteiligter ist jedoch das Generalthema „Citizenship and Diversity in the Next Millennium” als ein sehr weit gesteckter, interdisziplinär auf vielerlei Weise noch auszufüllender Rahmen zu verstehen, wobei es darauf ankommt, Menschen mit Behinderungen auf doppelte Weise wahrzunehmen: als je unverwechselbare, eigenständige Individuen, denen niemand das Recht absprechen darf, anders zu sein und auf eigenen Wunsch auch anders zu bleiben als die Mehrzahl ihrer Mitmenschen, zugleich aber als „Sozialwesen” mit vollem Anspruch auf Gleichberechtigung in einer toleranten und solidarischen Gesellschaft, die für selbstgewähltes wie auch schicksalhaftes „Anderssein” Raum lässt und mit der Zeit lernen kann und muss, Verschiedenheit nicht nur als Problem, sondern auch als Bereicherung zu sehen - und zu „nutzen”. Es sei zu erwarten, dass es wieder Veranstaltungsteile zu allen Sektoren des Rehabilitationswesens geben wird - vorschulpädagogische und schulische, medizinische, berufliche und soziale Rehabilitation -, dass aber ethischen und soziokulturellen Fragestellungen einige weitere „Sessions” gelten werden.
Näheres ist im Internet auf der RI-Webseite www.rehab-international.org zu erfahren, aber auch beim Organisationskomitee in Rio unter www.ri.org.br. Die General Assembly in Rio (mit der Wahl des neuen Vorstands) wird am 23. und 24. August, die Commissions werden am 24. und 25. August 2000 tagen, der Kongress ist vom 25. bis 29. August terminiert. Alle Verbandsveranstaltungen sind im Intercontinental Hotel, der Kongress ist im RioCentro-Konferenzzentrum untergebracht.
Über Voraussetzungen der Neuwahl des RI Executive Committee, die bereits geschaffen wurden und die noch zu schaffen sind, wurde ausführlich berichtet. Entscheidend ist, dass sich die Regionen über „ihre” Bewerbungslage zu den Ämtern der (regionalen) RI-Vizepräsidenten und deren Stellvertreter rechtzeitig Gewissheit verschaffen und dass darüber hinaus die Mitgliedsorganisationen aller Länder überlegen, welche Personen sie mit ihrer Wahl zum RI-Präsidenten und zum RI-Schatzmeister unterstützen möchten. In Europa kandidieren die beiden bisherigen Mitglieder des RI Executive Committee, Maria Carella-Cannelopoulos, Griechenland, und Bert Massie, England, definitiv nicht wieder; eine finnische (Heidi Lindberg) und eine tschechische Kandidatur (Dr. Jiri Vótava) deuteten sich aber in London an. Die Bestätigung dieser Überlegungen würde einen durchaus gangbaren Lösungsweg eröffnen, der auch in Einklang mit der Satzung stünde (einer der beiden regionalen RI-Officers muss selbst oder als Ehepartner bzw. Elternteil von einer Behinderung betroffen sein).
RI-Präsident Dr. Arthur O'Reilly kann laut Satzung nicht wiedergewählt werden. Der Stand der Nachfolge-Bewerbungen war dem damit befassten Nominierungsausschuss bei der Londoner Assembly noch nicht so eindeutig, dass Aussagen getroffen werden konnten. Inoffiziell sind mit Lex Frieden, USA, und Prof. Dr. Simon Haskell, Australien, aber bereits zwei Namen von Kandidaten im Spiel, die den eingegangenen Vorschlägen ihrer Nominierung bisher nicht widersprochen haben. Vom amtierenden Schatzmeister George Wilson, England, wird dagegen allgemein eine Wiederkandidatur erwartet.
Weitere Themen der Mitgliederversammlung 1999 sollen hier nur kurz erwähnt werden: Ein endgültiger Beschluss über das Vorgehen im Umgang mit säumigen Beitragszahlern fiel noch nicht und wurde nochmals an die entsprechende Arbeitsgruppe zurückverwiesen; es bleibt vorläufig beim bisherigen Verfahren. Aufgenommen wurden 12 neue Mitgliedsorganisationen, die Mehrheit davon aus der Arabischen und der Afrikanischen Region. Der Rechnungsbericht und der Tätigkeitsbericht des Executive Committee für 1998 wurden ohne Gegenstimme angenommen, der Budget-Plan 2000 von Schatzmeister George Wilson wurde gebilligt. Die Berichte der Commissions wurden angenommen. „Policy Guidelines on Prevention of Handicapping Conditions” für RI wurden verabschiedet. Ein Kurzreferat über die vorläufige Beurteilung der ersten Fortschreibung der Internationalen Klassifikation der Schäden, Aktivitäten und Partizipation (ICIDH-2) der WHO durch die RI-Commissions wurde entgegengenommen, ebenso die Berichte der RI-Vizepräsidenten aus den verschiedenen Erdteilen. Einige kommende Veranstaltungen wurden vorgestellt, z. T. dafür Austragungsorte festgelegt. Dazu gehörte auch das RI-Seminar zur Bedeutung der mobilen Telekommunikationstechnologien für behinderte und ältere Menschen, das nach Deutschland vergeben wurde, von der DVfR, Heidelberg, organisiert wird und am 6. und 7. Juni 2000 in Potsdam stattfindet. Weitere Einzelheiten zum Gesamtergebnis der Assembly 1999 von RI können Interessierte auf der bereits erwähnten RI-Website nachlesen.
Anhang
Rehabilitation International (RI)
ein weltweites Netzwerk von Menschen mit Behinderungen, Einrichtungen und Diensten sowie staatlichen Stellen mit dem Ziel einer Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen
Charta für das dritte Jahrtausend
An der Schwelle des dritten Jahrtausends sind wir fest entschlossen, der Anerkennung und dem Schutz der Menschenrechte jedes einzelnen Menschen in allen Gesellschaften Geltung zu verschaffen. Die Verkündung dieser Charta dient dem Ziel, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Noch immer ist es weltweit an der Tagesordnung, dass ganzen Bevölkerungsschichten elementare Menschenrechte verwehrt werden, darunter viele der schätzungsweise 600 Millionen Kinder, Frauen und Männer, die behindert sind. Unser Ziel ist eine Welt, in der gleiche Chancen für behinderte Menschen ganz selbstverständlich aus einer vorurteilsfreien Politik und Gesetzgebung entstehen können, die den uneingeschränkten Einbezug und Zugang behinderter Menschen in allen Bereichen des Lebens der Gemeinschaft fördern.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und soziale Fortschritte im 20. Jahrhundert haben zu einem besseren Verständnis der Einzigartigkeit und Unantastbarkeit jedes einzelnen Menschenlebens beigetragen. Dennoch sind Einstellungen und Verhalten der Gesellschaft gegenüber Behinderung vielfach noch immer durch Ignoranz, Vorurteile, Aberglaube und Ängste bestimmt. Im dritten Jahrtausend muss Behinderung als ein normaler Teil der Vielfalt menschlicher Existenz anerkannt werden. Laut Statistik haben mindestens 10 Prozent jeder Gesellschaft eine angeborene oder erworbene Behinderung, und in jeder vierten Familie lebt ein behindertes Familienmitglied.
In Industrie- wie in Entwicklungsländern, in der nördlichen wie der südlichen Hemisphäre werden behinderte Menschen ausgegrenzt und an den Rand gedrängt und so auf die untersten Stufen der wirtschaftlichen und sozialen Hierarchie verwiesen. Im 21. Jahrhundert müssen wir uns beharrlich und mit Nachdruck für die Verwirklichung gleicher Menschen- und Bürgerrechte für Menschen mit Behinderungen wie für jeden anderen auch einsetzen.
Das 20. Jahrhundert hat gezeigt, dass mit Erfindungsgabe und Aufgeschlossenheit der Zugang zu allen Ressourcen des Gemeinwesens eröffnet werden kann - sei es das physische, soziale und kulturelle Umfeld, seien es die Bereiche Verkehr, Information, Technik, Massenmedien, Bildung und Ausbildung, Justiz, Staatsdienst, Arbeit und Beruf, Sport und Freizeit, Wahlen oder Glaubensfragen. Im 21. Jahrhundert müssen wir diese Ressourcen, die bisher nur wenigen offenstehen, allen Menschen zugänglich machen und alle Barrieren für eine uneingeschränkte Integration in das Leben der Gemeinschaft beseitigen, seien sie durch die physische Umwelt, durch Entwicklungen in der Elektronik oder durch Einstellungen bedingt. Mit diesem erweiterten Zugang können Impulse für zunehmende Teilhabe und Orientierung, Mitmenschlichkeit und Gemeinschaft entstehen, kann die Chance zu wirklichem Miteinander und gegenseitiger Achtung in der einen, gemeinsamen Welt erwachsen.
Jeden Tag und jede Minute erhöht sich die Zahl behinderter Kinder und Erwachsener, weil es versäumt wird, Krankheiten zu verhindern, die zu verhindern möglich ist, und Leiden zu behandeln, die behandelt werden können. Weltweite Impfprogramme und sonstige Präventionsstrategien sind keine fernen Ziele mehr: sie sind vielmehr praktikable und kosteneffiziente Möglichkeiten. Gefordert ist heute die politische Entschlossenheit, vor allem der Regierungen, diesem für die ganze Menschheit beschämenden Sachverhalt ein Ende zu setzen.
Theoretisch hat der technische Fortschritt heute die Manipulation der genetischen Komponenten des Lebens durch Eingriffe des Menschen möglich gemacht. Dies verleiht dem weltweiten Dialog über die Prävention von Behinderungen neue ethische Dimensionen. Im dritten Jahrtausend müssen wir eine von Mitmenschlichkeit geprägte Politik verwirklichen, die die Würde aller Menschen achtet und sich des inneren Gleichgewichts und der Vorteile bewusst ist, die aus dieser Verschiedenheit und Vielfalt erwachsen.
Internationale Programme zur Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung sollen für alle Infrastrukturprojekte einschließlich der Sektoren Technologie und Kommunikation die Beachtung von Mindeststandards der Barrierefreiheit fordern, um so zu gewährleisten, dass Menschen mit Behinderungen in vollem Umfang am Leben ihrer jeweiligen Gemeinschaft teilhaben können.
Jede Nation soll fortlaufende landesweite Programme zur Bekämpfung bzw. Beseitigung aller Risiken und Gefährdungen auflegen, die zu Schädigungen, Fähigkeitsstörungen oder Beeinträchtigungen führen können, sowie Programme zur Früherkennung und Frühbehandlung von Kindern und Erwachsenen etablieren, bei denen Schädigungen eingetreten sind.
Alle behinderten Menschen sollen Zugang zu Behandlung, Information über Selbsthilfemethoden und ggf. zur Versorgung mit angepassten technischen Hilfen erhalten.
Jeder Mensch mit einer Schädigung und jede Familie mit einem behinderten Mitglied soll die rehabilitativen Leistungen erhalten, die zur Erreichung ihres größtmöglichen Wohlbefindens in psychischer, physischer und funktionaler Hinsicht erforderlich sind, um den einzelnen behinderten Menschen in die Lage zu versetzen, sein Leben so eigenständig zu gestalten wie jeder andere auch.
Behinderte Menschen sollen bei der Planung von Maßnahmen zu ihrer Rehabilitation und Unterstützung eine zentrale Rolle spielen; die Organisationen behinderter Menschen sollen durch Bereitstellung der dafür benötigten Ressourcen in die Lage versetzt werden, auf nationaler Ebene an Vorhaben und Planungen im Bereich von Rehabilitation und selbstbestimmter Lebensführung mitzuwirken.
Die Community Based Rehabilitation soll national wie international als ein bezahlbares und nachhaltiges Versorgungskonzept unterstützt und gefördert werden.
Jedes Land entwickelt unter Mitwirkung von Organisationen von und für Menschen mit Behinderungen ein umfassendes Konzept einschließlich klar umrissener Zielvorgaben und Zeitpläne für die Umsetzung der in dieser Charta zum Ausdruck gebrachten Ziele.
Diese Charta ruft alle Mitgliedsorganisationen auf, sich für die Verabschiedung einer Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen durch die Vereinten Nationen als einer Schlüsselstrategie für die Verwirklichung dieser Ziele einzusetzen.
Im dritten Jahrtausend müssen alle Nationen danach streben, sich zu Gesellschaften zu entwickeln, die die Rechte von Menschen mit Behinderungen schützen, indem sie ihre uneingeschränkte Selbstbestimmung und Selbstvertretung sowie ihre Zugehörigkeit in allen Lebensbereichen fördern. Die hier verkündete Charta für das dritte Jahrtausend ruft daher alle Menschen zum Handeln auf, in der Überzeugung, dass die Verwirklichung ihrer Ziele eine vorrangige Aufgabe jeder einzelnen Regierung und aller beteiligten nichtstaatlichen wie internationalen Organisationen ist.
Diese Charta wurde von der Mitgliederversammlung von Rehabilitation International in London, Großbritannien, am 9. September 1999 verabschiedet.
Martin Schmollinger
Deutsche Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter (DVfR)
Friedrich-Ebert-Anlage 9 69117 Heidelberg
Hennig Kirsten
Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR)
Walter-Kolb-Straße 9 - 11 60594 Frankfurt/M.