Osteosynthese International 2001; 9(Suppl. 2): S78-S79
DOI: 10.1055/s-2001-17017
Endoprothetik bei Verletzungen und Folgeschäden

J.A.Barth Verlag in Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co.KG

Hüft-TEP nach osteosynthetisch versorgten Acetabulumfrakturen

M. von Seebach, U. Stöckle, M. J. Raschke, N. P. Haas
  • Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie (Direktor: Prof. Dr. N.P. Haas), Charité, Campus Virchow, Berlin
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Publication Date:
12 September 2001 (online)

Zusammenfassung

In einer klinischen Studie wurden Indikation, Technik und Outcome der Hüft-Totalendoprothesen nach operativ stabilisierter Acetabulumfraktur untersucht. Von 80 osteosynthetisch versorgten Acetabulumfrakturen wurden zu einem späteren Zeitpunkt 10 Patienten dieses Kollektives mit einer Hüfttotalendoprothese auf der betroffenen Seite versorgt. Die Indikation zur Hüft-TEP war in 9 Fällen eine posttraumatische Arthrose, z. T. mit zusätzlicher Femurkopfnekrose. Bei einer Patientin war ein sekundärer Repositionsverlust aufgetreten. Als prognostisch ungünstig bei den Acetabulumfrakturen erwiesen sich vor allem schlechte Knochenqualität durch hohes Alter oder Osteoporose, dorsale Wandfrakturen und ausgedehnte Trümmerzonen im Pfannendachbereich. Die Implantation einer Hüft-TEP nach Acetabulumfraktur ist aufwendig und erfordert eine exakte Planung. Je nach Implantatlage kann eine partielle Implantatentfernung notwendig sein. Dies muss bei der Zugangswahl berücksichtigt werden. In aller Regel ist ein aufwendiger Pfannendachaufbau mit Spongiosaplastik und Abstützschale erforderlich. Risiken und Komplikationen sind weit höher als bei einer Hüft-TEP bei primärer Coxarthrose. Insbesondere Pfannenlockerungen werden in allen größeren Studien der Literatur beobachtet.
Eine Möglichkeit zur Reduzierung der Inzidenz von Hüft-TEPs nach Acetabulumfrakturen könnte in einer verminderten Invasivität der OP-Zugänge liegen. Neue Technologien wie CT-gestützte Operationen oder intraoperative Navigation können hierbei hilfreich sein.

Literatur

Prof. Dr. med. Norbert Haas

Klinik für Unfall- und
Wiederherstellungschirurgie
Universitätsklinikum Charité
Campus Virchow

Augustenburger Platz 1

D-13353 Berlin