Viszeralchirurgie 2005; 40(5): 349-352
DOI: 10.1055/s-2005-836911
Das viszeralchirurschische Prüfungsgespräch

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Nebenniere

Adrenal GlandP. E. Goretzki1
  • 1Chirurgische Klinik I, Lukaskrankenhaus Neuss
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Publication Date:
07 October 2005 (online)

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1. Wie häufig sind Nebennierentumoren und was ist ein
Inzidentalom?

Nebennierentumoren treten mit zunehmendem Alter gehäuft auf und können bei Autopsiestudien in bis zu 5 % gefunden werden.

Aufgrund der verbesserten Lokalisationsdiagnostiken mit CT, MRT und Ultraschall werden häufig kleinere Nebennierentumoren gesehen, die klinisch bis dahin keine Auffälligkeiten zeigten. Diese gelten dann als „Inzidentalome”. Nebennierentumoren, die aufgrund ihrer Hormonaktivität oder ihrer Größe gesucht und gefunden wurden, entsprechen unabhängig von der Größe dieser Definition nicht. Ein besonderes Problem stellen Patienten mit bekannten malignen Grundkrankheiten dar, bei denen ein Inzidentalom der Nebenniere gefunden wird. Bei diesen Patienten ist in der überwiegenden Mehrzahl mit Metastasen dieser vordiagnostizierten Malignome zu rechnen und in weniger als ⅓ der Fälle liegen Adenome der Nebenniere vor. Besondere diagnostische Möglichkeiten bieten hierbei das CT, MRT und besonders das 18FDG-Pet. Als hormonaktive Tumoren sind besonders kleine Aldesteron produzierende, Kortison und Katecholamin produzierende Tumoren zu nennen. Daneben kommen auch Ganglioneurome, Hämangiome, Myelolipome und Lipome der Nebenniere vor.

Nach Abklärung einer möglichen Hormonaktivität mit Darstellen eines hormoninaktiven Tumors ist bei bildgebend unauffälligem Befund eines bis zu 3 cm großen Tumors in der Nebenniere ein konservatives Vorgehen mit Kontrolle des Tumors auf Größenprogredienz akzeptabel.

Literatur

Prof. Dr. med. P. E. Goretzki

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