Seltener Fall einer langjährig getragenen Vorderkammerlinse

Paul U. Fechner [1] - ein erfahrener Kliniker und hervorragender Wissenschaftler - stellt in seiner Kasuistik die seltene Beobachtung einer viele Jahre beschwerdefrei getragenen Vorderkammerlinse vor. Dieser Fall zeigt, das PMMA im Augeninnern langfristig toleriert wird und klar bleibt. Auch scheint eine Haptik aus Supramid bei manchen Patienten nicht wesentlich arrodiert zu werden und verträglich zu sein. Die Fotos des publizierten Auges zeigen die gute handwerkliche Qualität der intraokularen Linsen.

Schließlich hat der Autor eine mustergültige Kasuistik verfasst und den ophthalmologischen Befund mit allen Daten ausgestattet, die in einem solchen Fall interessieren. In der Diskussion erhält der Leser einen sehr guten Einblick in die Anfänge der Kunstlinsenimplantation. Einige wesentliche Publikationen zu diesem Thema werden zitiert. Es ist auch wichtig zu erfahren, dass nicht alle damaligen Kunstlinsenimplantationen langfristig einen schlechten Ausgang hatten.

Wer nicht das Elend der Starbrillenträger und der Anpassung von Kontaktlinsen bei einseitiger Aphakie kennen gelernt hat, kann kaum ermessen, welchen Fortschritt und welche Lebensqualität die Kunstlinsen gebracht haben! Bemerkenswert ist auch die Erkenntnis, dass diese so überaus erfolgreiche Entwicklung von einzelnen Augenärzten angetrieben und geleistet wurde.

Literatur

• 1 Fechner P U. Vorderkammerlinse im sehenden Auge 51 Jahre nach Implantation.  Klin Monatsbl Augenheilkd. 2007;  224 59-61