Rezepte für eine gute Arzt-Patient-Beziehung

Zusammenfassung

Die gute Arzt-Patient-Beziehung ist das Fundament der erfolgreichen Behandlung, kommt aber eher selten von allein zustande. Es gibt bewährte Rezepte sie herbeizuführen und zu erhalten, von denen hier 7 beschrieben werden. Sie sind aus Erkenntnissen der Verhaltens- und Interaktionspsychologie hergeleitet und werden unter dem Begriff „psychosoziale Kompetenz” zusammengefasst und können z.B. in Kursen zur psychosomatischen Grundversorgung erlernt werden. In der Umsetzung läuft das so ab, dass der Arzt, der kraft Amtes für die Gestaltung der Beziehung zuständig ist, damit beginnt, dass er bei sich optimale Voraussetzungen in bio-psycho-sozialer Hinsicht schafft und sich vor jedem Kontakt aufs Neue gezielt auf die kommende Begegnung vorbereitet. Das Sprechstundengespräch eröffnet er mit dem Brückenbau der Wir-Bildung, d.h. damit, dass er sich mit dem Patienten gegen dessen Erkrankung verbündet und an seinem Schicksal Anteil nimmt. Dann erst beginnt er mit der Diagnostik und Behandlung in üblicher Weise. Im weiteren Verlauf sollten mögliche Gefährdungen der Beziehung durch Missverständnisse, durch Übertragungen, durch Würdeprobleme usw. frühzeitig erkannt und ausgeräumt werden.

Abstract

The good relationship between physician and patient is the basis of a successful treatment, but this relationship is rather scarcely achieved all by itself. There are proven recipes to achieve and to maintain this relationship. 7 of these recipes are described below. They have been derived from findings of behavioral and interaction psychology and are summarized under the term “psychosocial competence”. They can be learned for example in courses concerning psychosomatic basic supply. In practice it happens as follows: the physician, who, because of his job, is responsible for structuring of the relationship, starts by creating optimum preconditions with biopsychosocial respect and by preparing himself for the meeting to come before each contact. He starts the conversation during the consultation by giving the patient the feeling of belonging together, i.e. he allies himself with the patient against the patient’s disease and takes interest in the fate of the patient. Then he starts with the usual diagnosis and treatment. During the further course, a possible endangering of the relationship by misunderstandings, transfers, dignity problems, etc. should be realized early and cleared up.

Schlüsselwörter

Arzt-Patient-Beziehung - psychosoziale Kompetenz - Psychopädie

Keywords

Relationship between physician and patient - psychosocial competence - psychopedia

Literatur

• 01 Derbolowsky J. TrophoTraining - So fühle ich mich wohl. 4. Aufl. Germering; psychopädica 2006
• 02 Derbolowsky U, Derbolowsky J. Liebenswert bist Du immer. 2. Aufl. Paderborn; Junfermann 2005
• 03 Fritzsche K. et al .Psychosomatische Grundversorgung. Heidelberg, Berlin; Springer 2005
• 04 Geisler L. Arzt und Patient - Begegnung im Gespräch. 4. Aufl. Frankfurt; pmi Verlag 2002
• 05 Willi J, Heim E, (Hrsg.). Psychosoziale Medizin. Heidelberg, Berlin; Springer 1986

Korrespondenzadresse