Aktuelle Ernährungsmedizin 2006; 31: 111
DOI: 10.1055/s-2006-940003
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gesund durch starke Abwehrkräfte

Healthy by a Strong Immune System
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 June 2006 (online)

Ein intaktes und perfekt funktionierendes Immunsystem ist der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden. Daran besteht aus wissenschaftlicher Sicht nicht der geringste Zweifel. Mit seinen Milliarden von Zellen und verschiedensten Immunstoffen bildet es ein schlagkräftiges Instrumentarium - stets bereit, auf Bedrohungen wie etwa pathogene Erreger oder entartete Körperzellen zu reagieren. Schwächelt die körpereigene Abwehr, bedeutet dies weniger Schutz - und oftmals freie Bahn für akute oder chronische Erkrankungen. Sie zu stärken, ist daher ein wirksames Mittel der Prävention. Worauf es dabei ankommt, ist schon seit Jahren Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Forschung.

Dabei hat sich immer klarer gezeigt, dass die Stärke der Abwehrkraft nicht nur durch die Aktivität der primären Immunorgane wie Knochenmark, Milz oder Thymus bestimmt wird. Von zentraler Bedeutung ist in diesem Zusammenhang vielmehr auch der Magen-Darm-Trakt. Rund zwei Drittel des Immunsystems sind in diesem Bereich lokalisiert. Außerdem hat sich gezeigt, dass die permanente Wechselwirkung mit den dort angesiedelten Bakterien eine entscheidende Voraussetzung für die optimale Entwicklung der Immunabwehr darstellt. Faktoren, die Art und Zusammensetzung der Darmflora verändern können, haben daher auch großen Einfluss auf die Funktion des Immunsystems und damit auf unsere Gesundheit.

Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass jegliche Störung im Magen-Darm-Trakt weit mehr nach sich zieht als nur Darmerkrankungen. Es gibt in der Tat eine ganze Reihe von Beispielen für häufig auftretende Erkrankungen, bei denen man gelernt hat, welch große Bedeutung das Zusammenspiel von Ernährung, Darmflora und Immunsystem für deren Pathogenese hat. Es ist also sicher an der Zeit, diese Interaktionen zu diskutieren, um ein neues Verständnis für das Entstehen von Krankheiten wie Rheuma, Allergien oder sogar Krebs zu schaffen und entsprechende Strategien für deren Prävention zu etablieren.

Das Institut Danone Ernährung für Gesundheit e. V. hat sich im Rahmen seines siebten Journalisten-Workshops dieser wichtigen Thematik angenommen - in Kooperation mit dem von Prof. Dr. med. Stephan Bischoff geleiteten Lehrstuhl für Ernährungsmedizin und Prävention an der Universität Hohenheim, einer wissenschaftlichen Einrichtung, die auf diesem Gebiet forscht und arbeitet. Die vorliegende Dokumentation der Veranstaltung informiert aktuell und umfassend über alle wesentlichen Aspekte und macht damit die spannenden Forschungsergebnisse auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich.

Die Herausgeber
Institut Danone Ernährung für Gesundheit e. V.

    >