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DOI: 10.1055/s-2007-1010982
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Symptomatische Therapie der Alzheimer-Demenz - Von anfänglichen Misserfolgen nicht entmutigen lassen
Publication History
Publication Date:
20 December 2007 (online)
Demenz ist ein vielschichtiger Symptomenkomplex. Nicht nur die Kognition sondern auch die Alltagsfähigkeiten und das Verhalten der Betroffenen ändern sich. Rund 60 % der Demenzerkrankungen zählen zur Alzheimer-Demenz. Obwohl es bei Patienten mit Alzheimer-Demenz in verschiedenen bildgebenden Verfahren zu sichtbaren Veränderungen in bestimmten Hirnarealen kommt, bleibt in der täglichen Praxis die klinische Diagnose ausschlaggebend für die therapeutische Entscheidungen, bemerkte Prof. Adrian Danek, LMU München. Kausale Therapiemöglichkeiten wie etwa Sekretasehemmer sind zwar bereits in klinischen Studien, stehen aber in der Praxis noch nicht zur Verfügung.
Machbar ist heute allerdings eine symptomatische Therapie, da im Neokortex und Hippocampus von Alzheimer-Patienten cholinerge Defizite nachweisbar sind, die durch Cholinesterasehemmer normalisiert werden können.
#Nutzen der Cholinesterasehemmer von IQWiG bestätigt
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen hat den Nutzen der Cholinesterasehemmer, wie Donepezil (Aricept®), bereits bestätigt. Allein für Donepezil liegen über 23 Studien mit über 5 270 eingeschlossenen Patienten vor. Diese Studien zeigen signifikante Wirkungen in Kognition, Alltagskompetenz, Verhalten und neuropsychiatrischen Störungen [1]. Die Symptomprogression und Heimeinweisungen können verzögert werden. Donepezil wird von der DGN und der DGPPN mit höchster Evidenz als wirksam eingestuft.
Auch Patienten, die zunächst nicht als Responder eingestuft werden, können langfristig gesehen von Donepezil profitieren. Hinsichtlich der Ansprechrate verwies Danek auf eine Studie, bei der 619 Patienten über 12 Wochen Donepezil, zunächst 4 Wochen lang 5 mg, danach 10 mg/Tag erhielten [2]. Im Anschluss daran wurden 202 sowohl durch den Mini-Mental-Status-Test (MMST) als auch von Prüfärzten klinisch identifizierten "Non-Responder" in zwei Gruppen randomisiert. Die eine Gruppe erhielt nach einer Washout-Phase Placebo, die andere weiterhin 10 mg Donepezil. Nach weiteren 12 Wochen wurden auch in der zweiten Gruppe signifikante Verbesserungen von Kognition und Verhalten gegenüber Placebo beobachtet. Dieser Effekt eines verzögerten, aber dennoch deutlichen Wirkeinsatzes sollte in weiteren Studien näher untersucht werden, forderte der Experte abschließend.
KW
Quelle: Satelliten-Symposium "Halt geben bei Demenz" im Rahmen des DGN-Kongresses in Berlin am 13. September 2007, unterstützt von Eisai GmbH und Pfizer Pharma GmbH
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