Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2007-974601
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Remission und Recovery - Wieder fit für Leben und Liebe
Publication History
Publication Date:
02 April 2007 (online)
Nach Liberman et al. (Int Rev Psych 2002) erreichen nur 20 % der Patienten mit einer ersten psychotischen Episode wieder ihr prämorbides Funktionsniveau, erklärte PD Martin Lambert, Hamburg, auf einer Pressekonferenz.
Remission bedeutet dabei, ein Stadium (≥ sechs Monate), in dem die Betroffenen eine derart wesentliche Verbesserung der Kernsymptome der Schizophrenie dauerhaft erreicht haben, dass diese das Verhalten nicht mehr beeinflussen und unter einer Grenze sind, die eine erneute Stellung der initial gestellten Diagnose der Schizophrenie nicht rechtfertigen würden. So die Definition der "Remission in Schizophrenia Working Group (Andreasen et al. Am J Psychiatry 2005). Recovery ist dagegen ein Stadium (≥ 24 Monate), welches beinhaltet in der Gesellschaft sozial und beruflich zu funktionieren und relativ frei von Symptomen (alle PANNS-Items ≤ 3) zu sein. Remission ist eine notwendige Voraussetzung für Recovery. Das Problem dabei ist, dass die subjektive Sichtweise des Patienten und Funktionalität dabei nicht berücksichtigt sind. Dementsprechend wird die Lebensqualität nicht als eigenes Outcomekriterium gewertet. Auch zeigen viele Studie, dass nur eine geringe Korrelation zwischen Symptomen und Funktionalität besteht.
In einer eigenen Studie von Lambert erzielten 26 % von 583 antipsychotikanaiven Patienten nach drei Jahren eine komplette Remission. Prädiktoren für eine Remission sind frühe Remission in den ersten drei Monaten (vor allem subjektiv), Erstbehandlung mit Antipsychotika, unabhängiges Leben zu Beginn und frühe funktionelle Remission. Aus Patientensicht ist Recovery "Hoffnung", dass Heilung möglich ist, "Heilung", "Empowerment" (um Hoffnungslosigkeit und Selbstwertproblematik zu überwinden) sowie "Verbindung" (um die soziale Ausgrenzung zu überwinden. Die Behandlungsziele der Ärzte und Patienten liegen demnach noch weit auseinander. Die Betroffenenzufriedenheit sollte aber nach Lambert Basis für die Behandlungsplanung und -inhalte sein.
#Remission unter Risperdal® Consta®
Nach einer offenen Zwölf-Monatsstudie mit Risperdal® Consta®, dem bisher einzigen atypischen Antipsychotikum in Depotform, kann die Remissionsrate deutlich gesenkt werden (Lasser et al. Schizophr Res 2005). So waren zu Beginn der Studie mit 578 stabilen Patienten 68,1 % noch nicht in Remission. Bereits nach einem Jahr unter der Depotbehandlung waren 82 der 394 vormals nicht-remittierten Patienten in Remission, d.h. 20,8 %. Die Gesamtremissionsrate lag bei 46 %. Dabei zeigen sich auch deutliche Verbesserungen in patientenorientierten Therapiezielen, wie soziales Funktionieren und Rollenerfüllung (Abb. [1]).

Abb. 1 Die Rolle von Risperdal® Consta® für Remission und Lebensqualität
Pressekonferenz "Mit Risperdal® Consta® neue Ziele erreichen", am 6. September in Hamburg, unterstützt von Janssen-Cilag GmbH

Abb. 1 Die Rolle von Risperdal® Consta® für Remission und Lebensqualität