Zusammenfassung
Hintergrund Die Ultraschallbiometrie zur Bestimmung der Bulbuslänge vor Katarakt-Operation kann
mittels Kontaktund Immersionsverfahren durchgeführt werden. Wir evaluierten, ob es
neben systematischen Differenzen, die durch Anpassung der Berechnungsformel ausgeglichen
werden können, auch unsystematische Differenzen gibt.
Patienten, Material und Methoden Wir untersuchten prospektiv und randomisiert 288 Patienten in zwei Gruppen. Außer
der Katarakt lagen keine weiteren Augenerkrankungen vor. Achsenlängen <21 mm und >27
mm wurden ausgeschlossen. Aus der postoperativen Refraktion und den Daten der implantierten
IOL wurde der IOL-Brechwert berechnet, der genau zum angestrebten Refraktionsziel
geführt hätte.
Ergebnisse Es besteht ein systematischer Unterschied zwischen beiden Verfahren. Beim Kontaktverfahren
wird die Achsenlänge 0,15 mm kürzer bestimmt, was eine Anpassung der Formelkonstanten
notwendig macht. Daneben konnten wir nachweisen, dass auch ein unsystematischer Unterschied
besteht, der zu 18% größeren Berechnungsfehlern (= Differenz der präoperativ berechneten
IOL von der idealen IOL) bei der Kontaktmethode führt. Der mittlere absolute Berechnungsfehler
lag nach Justierung der Formelkonstanten bei 0,43 ± 0,38 dpt für die Immersions- und
0,53 ± 0,48 dpt für die Kontaktgruppe.
Schlußfolgerungen Bei der IOL-Berechnung sollte zur Fehlerminimierung der Ultraschallbiometrie im Immersionsverfahren
der Vorzug gegeben werden.
Summary
Background Ultrasound biometry for axial length measurement may be performed either by directly
putting the probe on the cornea or by using a water immersion technique. Our goal
was to examine whether there are unsystematic differences between both techniques
present besides systematic differences that can be compensated by adjusting calculation
formula constants.
Patients, materials and methods We examined 288 patients in a prospective, randomized trial. There was no ocular
pathology present beside cataract. Axial lengths <21 mm and >27 mm were excluded.
We calculated which IOL power would have given the desired refractive result by using
the postoperative refraction and data of the lens implanted.
Results A systematic difference between both techniques is present. With the contact technique,
axial length is measured 0,15 mm shorter. This requires adjustment of formula constants.
Furthermore, there is an unsystematic difference that leads to 18% greater calculation
errors (difference between IOL calculated preoperatively and ideal IOL) with the contact
technique. Mean absolute error was 0.43 ± 0.38 dpt for the immersion group and 0.53
± 0.48 dpt for the contact group.
Conclusions To minimize postoperative refractive errors, ultrasound biometry using immersion
technique should be preferred.
Schlüsselwörter
Intraokularlinsen - Intraokularlinsenberechnung - Katarakt - Kataraktchirurgie - Computer
- Biometrie - Ultraschall
Key words
Intraocular lenses - calculation of intraocular lenses - cataract - cataract surgery
- computer - biometry - ultrasound