Zusammenfassung
Der simultane Prismen-Cover-Test ist eine der am häufigsten in der klinischen Praxis
verwendeten Methode, um manifeste Schielwinkel zu messen. In der vorliegenden Arbeit
wird ein alternatives Verfahren zur Messung von manifesten Schielwinkeln vorgestellt.
Der Proband hat seinen Kopf in einer Kinnauflage und fixiert ein Fixationsobjekt in
Fern- oder Nahposition. Ein Auge wird von einer Lichtquelle unter schrägem Einfallswinkel
beleuchtet. Der Untersucher beobachtet in der Pupille des Patienten den Reflex der
Hornhautvorderfläche und den Reflex der Linsenrückfläche und verändert die Richtung
des einfallenden Lichtstrahles durch Schwenkung einer mechanischen Anordnung solange,
bis die Reflexe senkrecht übereinanderstehen. In diesem Fall stimmen die Richung des
einfallenden Lichtstrahles und die Richtung der optischen Achse des Auges überein.
Damit ist die Richtung der optischen Achse des Auges bestimmt. Mißt man z.B. bei einem
Schielpatienten die Richtung der optischen Achse eines Auges einmal in Deviationsstellung
und nach Aufnahme der Fixation, dann entspricht die Differenz der Meßwerte der Einstellbewegung,
die das Auge vor bzw. nach Aufnahme der Fixation gemacht hat. Dieser Meßvorgang bestimmt
wie der Simultan-Prismen-Cover-Test einen manifesten Schielwinkel.
Summary
The simultaneous prism cover test is frequently used for measuring a manifest squint
angle. In this paper an alternative method for measuring a manifest squint angle is
described. While a subject fixes on a fixation object in near or far position, one
eye illuminated from below with a collimated visible light beam. The light source
is mounted on a holder which can be rotated around a vertical axis. The examiner observes
the light reflexes of the anterior surface of the cornea and the posterior surface
of the lens in the patients pupil and turns the holder until the images lie on a vertical
line. In this case the direction of the incident light beam, which is determined by
the position of the holder, and the direction of the optical axis of the eye coincide.
For example, by measuring before and after covering, the difference in the measured
light directions is the manifest squint angle, as determined by the simultaneous prism
cover test.