Gibt es schwere Komplikationen der Okulopression?

Zusammenfassung

Fünf Patienten über 70 Jahre alt, bei welchen es im Verlaufe der Kataraktoperation zur akuten Chorio-idaleffusion und/oder expulsiven Chorioidalblutung gekommen war, werden vorgestellt. Weil bei vier dieser Operationen eine Okulopression vorausgegangen war, wird die Frage gestellt, ob diese als Ursache mitbeteiligt sein könnte, und zwar weil mit der Okulopression die Dauer der Senkung des intraokulären Druckes auf sehr niedrige Werte bis 0 verlängert wurde. Aufgrund statistischer Untersuchungen ist die Frage zur Zeit nicht zu beantworten, immerhin sollte auf das Phänomen nach Okulopression geachtet werden. Welche Möglichkeiten bestehen, eine Kataraktoperation trotz der geschilderten Komplikationen zu einem guten Ende zu führen, werden dargestellt. Dazu gehören: sofortiger Wundverschluß, wenn unter Umständen auch nur intermediär, Vitrektomie und unter bestimmten Bedingungen auch die Punktion des Subchorioidalraumes.

Summary

Five patients over 70 years old are described, all of whom suffered from an acute choroidal effusion and/or expulsive choroidal hemorrhage during cataract surgery. In four of these five cases oculopression was performed for 10 minutes preoperatively using an “Oculopressor”. Therefore, the question arises whether oculopression could at least contribute to this complication or even be a cause of it. At present this question cannot be answered definitively, but it is advisable to watch out for this phenomon on following the use of oculopression. The surgical steps to terminate cataract surgery successfully despite the occurrence of a severe complication such as choroidal effusion with or without expulsive choroidal hemorrhage are described. These are immediate provisional closure of the wound, vitrectomy and in certain circumstances puncture of the subchoroidal space.