Laryngorhinootologie 2022; 101(07): 552-553
DOI: 10.1055/a-1821-4457
Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der LRO,

Andreas Dietz

ich freue mich, Ihnen heute das Juliheft der LRO präsentieren zu dürfen. Das Heft bietet passend zu den beginnenden Sommerferien einen bunten Strauß an eher leicht verdaulichen interessanten Themen, die von umfangreichen Kommentierungen bzw. Diskussionen zu einigen relevanten internationalen Publikationen eingeleitet werden. Hervorzuheben ist hier sicher die Publikation des Fragebogens ETDQ-7 zur Tubendysfunktion, die von Holger Sudhoff kommentiert wird. Des Weiteren ist der Kommentar zu einer Arbeit zu rhinochirurgischen Eingriffen und deren Parameter zur Bewertung des Behandlungserfolgs von Jörgen Kohl herauszustellen. Tatsächlich fehlen uns in der Bewertung der Rhinochirurgie konsertierte Instrumente, um letztlich kontrollierte Studien durchführen zu können. In diesem Kontext empfehlenswert ist zusätzlich die Lektüre der ganz frisch novellierten S2k-Leitlinie „Formstörungen der inneren und äußeren Nase“, welche von Jörg Lindemann aus Ulm koordiniert wurde. Die Leitlinie erschien aktuell unter der Versionsnummer 4.0 und wird bis 2027 Gültigkeit haben. Nachzulesen ist diese Leitlinie über das AWMF-Portal.

In der Rubrik „Sehen und Verstehen“ berichten Samira Ira Zabaneh und Kolleg*innen aus Berlin zur kalorischen Prüfung in der vestibulären Diagnostik [1] [2]. Norbert Zech und Peter Hoppe geben eine umfangreiche Übersicht über die Echotherapie als nichtinvasives Therapieverfahren von Schilddrüsenveränderungen, und Frank Grünwald bleibt ebenso mit einer Übersichtsarbeit zu Radiofrequenzablation benigner Schilddrüsenknoten im gleichen Themenfeld.

Sehr interessant ist die Arbeit von Hilmar Gudziol und Kolleg*innen zum Thema „Fischgeruch und dessen Einfluss auf die Herzfrequenz“ [3]. Gudziol führt schlussfolgernd aus, dass olfaktorisch ausgelöste HR-gradiale Riechreizfolgereaktionen es wert sind, als Indikator für die Intaktheit des Riechvermögens weiter untersucht zu werden. Thorsten Send und Kolleg*innen legen eine Originalarbeit zum Thema „Sarkoidose im Kopf-Hals-Bereich – eine diagnostische Herausforderung am Beispiel lokaler Hautmanifestationen“ vor. Die Arbeit ist insofern bemerkenswert, da es sich um eine interdisziplinäre Autorenschaft aus HNO und Dermatologie handelt. In der Arbeit werden hochinteressante Sarkoidose-Hautmanifestationen vorgestellt, die man nicht so häufig sieht. Tillmann Brusis beschäftigt sich in der Rubrik „Gutachten und Recht“ mit der Gutachtenpraxis bei degenerativ endogener Schwerhörigkeit des Lärmarbeiters. Jens Eduard Meyer und Kolleg*innen stellen in der CME-Fortbildungsrubrik „Notfälle in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde“ vor. Die Arbeit ist ein weit gefasster bunter Strauß von Fällen, die in die Notambulanz des Hals-Nasen-Ohrenarztes kommen, und stellt insofern eine ideale Ergänzung zu den in der LRO umfangreich publizierten Facharztartikeln dar. Den üblichen Abschluss findet das Heft mit den Fragen für die Facharztprüfung und einem Auszug aus dem Lehrbuch von Rettinger et al. von Daniel Simmen zur „Alternative – Tonsillektomie in Lokalanästhesie“ [4].

Ich wünsche Ihnen allen großes Lesevergnügen, eine wunderbare Sommerfrische und verbleibe mit herzlichen Grüßen.

Prof. Dr. Andreas Dietz

Schriftleitung LRO



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
23. Juni 2022

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