Radiopraxis 2012; 5(1): 23-34
DOI: 10.1055/s-0032-1304018
CRTE – Continuing Radiological Technologist Education
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einstelltechnik bei Kindern – pädiatrische Besonderheiten

B Oppelt
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Publication Date:
19 April 2012 (online)

Kinder in der Radiologie sind für viele Radiologietechnologen und MTRA, aber auch Radiologen eine Herausforderung. Kinder unterscheiden sich in vielen Bereichen von Erwachsenen – in Psychologie, Kommunikation, Anatomie, Pathologie, Proportionen und Metabolismus. Ziel ist es, all diese Unterschiede bei der Optimierung der Bildgebung für den pädiatrischen Einsatz zu berücksichtigen. Die soziale Komponente und das Einfühlungsvermögen muss mit der technischen so kombiniert werden, dass von der Kontaktaufnahme bis zur Befundung Konzepte und Protokolle für alle Untersuchungen in jedem Lebensalter vorliegen. Nachfolgend sollen den Lesern wichtige Kenntnisse über die Arbeit mit dem kindlichen Patienten vermittelt werden. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen!

Kernaussagen

  • Eltern, Begleitpersonen und das Kind sollen vorher möglichst genau erfahren, welche Untersuchung durchgeführt und wie sie ablaufen wird.

  • Schmerzhafte Eingriffe sind im Vorfeld zu vermeiden.

  • Wartezeiten sollen kurz gehalten werden.

  • Begleitpersonen bzw. Erziehungsberechtigte müssen über die Art und den Zweck der Immobilisierung aufgeklärt werden und ihr Einverständnis dazu geben.

  • Alle für die Untersuchung benötigten Hilfsmittel müssen vorbereitet und die Parameter am Untersuchungsgerät eingestellt sein.

  • Eine inadäquate Bildqualität resultiert meist aus einer unkorrekten Lagerung.

  • Die Lagerung ist meist gleichbedeutend mit einer Immobilisierung!

  • Wichtige Lagerungshilfen, die ausreichend zur Verfügung stehen müssen:

    • Sandsäcke

    • Windel oder Kompressen

    • Schaumstoffrollen

    • Schaumstoffkeile

  • Die Einstelltechnik und das System müssen sich dem Kind anpassen, nicht das Kind dem System!

 
  • Literatur

  • 1 Sorantin E. Strahlenempfinlichkeit. In: Oppelt B, Hrsg. Pädiatrische Radiologie für MTRA/RT. Stuttgart: Thieme; 2010: 5-5
  • 2 Neumann O. Relevante Dosiswerte in der Radiologie. In: Oppelt B, Hrsg. Pädiatrische Radiologie für MTRA/RT. Stuttgart: Thieme; 2010: 13-16
  • 3 Melcher J, Melcher V. Psychosoziale Aspekte im Umgang mit dem Patienten Kind in der Radiologie. In: Oppelt B, Hrsg. Pädiatrische Radiologie für MTRA/RT. Stuttgart: Thieme; 2010: 7-9
  • 4 Oppelt B. Immobilisierung. In: Oppelt B, Hrsg. Pädiatrische Radiologie für MTRA/RT. Stuttgart: Thieme; 2010: 25-29
  • 5 Bundesärztekammer. Leitlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik – Qualitätskriterien röntgendiagnostischer Untersuchungen (2007). Im Internet: http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=1.120.121.1042.5974 Stand 12.11.2011
  • 6 BURA – Bundesfachgruppe Radiologie der österreichischen Ärztekammer. Fotter, Sinzig, Jost, Unterweger, Weissensteiner: Qualitätskriterien für Röntgenaufnahmen bei Kindern. Im Internet: http://www.bura.at/featured/qualitatskriterien-fur-rontgenaufnahmen-bei-kindern Stand 11.11.2011
  • 7 Oppelt B. Pädiatrische Besonderheiten in der Einstelltechnik. In: Oppelt B, Hrsg. Pädiatrische Radiologie für MTRA/RT. Stuttgart: Thieme; 2010: 31-95