Dtsch Med Wochenschr 2012; 137(27): 1426
DOI: 10.1055/s-0032-1305101
Korrespondenz | Correspondence
Erwiderung
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Vitamin D zur Prävention von Erkrankungen?

Vitamin D for prevention of diseases?
A. Eichhorn
1   Klinik Nordfriesland, Fachklinik für onkologische Rehabilitation und Anschlussheilbehandlung
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Publication Date:
26 June 2012 (online)

Erwiderung

Wir bedanken uns für die kritischen Anmerkungen von Seiten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Die Tabelle zu den Supplementierungsempfehlungen in den 2012 neu herausgegebenen Referenzwerten der DGE für die Nährstoffzufuhr bezogen auf Vitamin D, auf die wir uns in unserem Artikel beziehen, enthält den Zusatz „bei fehlender endogener Synthese“ [1]. Das Zitat dieses Zusatzes war in unserem Artikel unterblieben, was wir bedauern. Ein entsprechendes Erratum ist bereits in Heft 24 der DMW erschienen.

Im Übrigen hat sich die Literatur zu den möglichen präventiven Wirkungen zu Vitamin D in den letzten Jahren exponenziell entwickelt und ist in ihrer Gesamtheit inzwischen kaum mehr zu überblicken. Trotz systematischer Literaturrecherche haben wir beim Erstellen unseres Artikels auch aus PubMed keine Kenntnis von der Existenz der DGE-Stellungnahme „Vitamin D und Prävention ausgewählter chronischer Krankheiten“ gehabt [3]. Dieser umfangreiche Beitrag ist sicherlich lesenswert und eine gute Ergänzung zu unserem Artikel. Das gleiche gilt übrigens auch für das ausgezeichnete Vitamin-D-Update von Glossmann [2], das uns ebenfalls erst nachträglich bekannt wurde.

Hinweise darauf, dass die Evidenz vieler Studienergebnisse, über die wir in unserem Artikel berichten, schwach ist, haben wir an allen erforderlichen Stellen angebracht. Wie die Gesamtheit dieser Studienergebnisse in den einzelnen Punkten metaanalytisch zu bewerten ist, ist in den meisten Einzelfällen sicherlich noch nicht abschließend zu klären. Insofern können endgültige Wahrheiten über die noch offenen Fragen zur präventiven Vitamin-D-Zufuhr erst von Resultaten randomisierter prospektiver Studien erwartet werden. Darüber dass die bisherigen Ergebnisse über mögliche präventive Wirkungen von Vitamin D in ihrer Vielfalt interessant und auch berichtenswert sind, dürfte zwischen uns und der DGE kein Dissenz bestehen.

 
  • Literatur

  • 1 Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE), Schweizerische Vereinigung für Ernährung (SVE). Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr: Vitamin D. . 1. Auflage, 4. korrigierter Nachdruck. Neustadt a. d. Weinstraße: Neuer Umschau Buchverlag; 2012. http://www.dge.de/
  • 2 Glossmann H. Vitamin-D-Update. Osteologie forum 2010; 16: 23-35
  • 3 Linseisen J, Bechthold A, Bischoff-Ferrari HA et al. Stellungnahme. Vitamin D und Prävention ausgewählter chronischer Krankheiten. Bonn: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE); 2011. http://www.dge.de/