neuroreha 2016; 08(02): 52-54
DOI: 10.1055/s-0042-106134
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Internationale Studienergebnisse

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Publication Date:
10 June 2016 (online)

Aphasie

Magnetstimulation fördert das Benennen bei Aphasie nach Schlaganfall

Niedrigfrequente repetitive transkranielle Magnetstimulation kann das Benennen von Patienten mit Aphasie nach Schlaganfall fördern. Das ist das Ergebnis von Yi Li und Kollegen von der Abteilung Rehabilitationsmedizin, Sichuan-Universität, Chengdu, China.

Die Autoren suchten bis zum Juni 2014 in mehreren elektronischen Datenbanken nach Artikeln zum Thema transkranielle Magnetstimulation. Eingeschlossen wurden randomisierte kontrollierte Studien, die die Behandlung mit niedrigfrequenter repetitiver transkranieller Magnetstimulation bei Patienten nach Schlaganfall untersuchten. Eingeschlossen wurden Patienten, die eine Aphasie und unter anderem Schwierigkeiten beim Benennen von Objekten hatten. Die Autoren nutzten vor allen Dingen Messungen zur Benennfähigkeit, zur Wortwiederholung, zum Verstehen und zu Nebenwirkungen. Zwei unabhängige Untersucher extrahierten die Daten. Die Studienqualität wurde mit der PEDro-Skala evaluiert. Insgesamt fand man 879 Artikel, davon waren vier randomisierte Studien, die in die finale Analyse eingeschlossen wurden. Die Autoren fanden mit ihrer Datensynthese, dass niedrigfrequente repetitive transkranielle Magnetstimulation für Patienten nach Schlaganfall gerade für das Benennen sehr vorteilhaft war. Das Benennen verbesserte sich mit moderater Effektstärke, und auch im Gehirn verbesserte sich die Exzitabilität. Allerdings gab es keine signifikanten Verbesserungen hinsichtlich des Wiederholens und des Verstehens. Die Autoren berichteten über keinerlei Nebenwirkungen in den Studien. Die methodische Studienqualität war hoch.

Die Autoren schlussfolgern, dass eine niedrigfrequente repetitive transkranielle Magnetstimulation eine effektive Behandlung ist, um das korrekte Benennen von Bildern und Gegenständen zu verbessern. Die Autoren schlussfolgern, dass diese Behandlung die Reorganisation der linken Hirnhälfte und damit Sprachnetzwerke fördern könnte.

Fazit. Eine sehr interessante Studie, die die derzeitige Studienlage positiv zusammenfasst. jm

J Rehabil Med 2015; DOI: 10.2340/16501977–1988