TumorDiagnostik & Therapie 2016; 37(08): 438-440
DOI: 10.1055/s-0042-116418
Schwerpunkt: Melanome
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Übersicht – Überleben mit malignem Melanom – aktuelle Daten aus dem Tumorregister München

R. Merz
,
M. Schmidt
,
G. Schubert-Fritschle
,
J. Engel
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Publication History

Publication Date:
24 October 2016 (online)

Seit den 1980er-Jahren sind in den westlichen Industrienationen die altersstandardisierten Erkrankungsraten für das maligne Melanom deutlich gestiegen und haben sich teilweise mehr als verdreifacht [1], [2]. Deutlich niedrigere Erkrankungsraten weisen dabei die Mittelmeerländer mit einer überwiegend dunkelhäutigeren Bevölkerung und traditionell anderem Sonnenverhalten auf. Die niedrigste Rate pro 100 000 Einwohner zeigt Griechenland (Männer: 2,8; Frauen: 3,9), während in Deutschland für 2012 für Männer und Frauen gleichlautend eine alterststandardisierte Inzidenz von 19,2 / 100 000 angegeben wird [3]. Die weltweit niedrigsten Raten treten in Ländern Asiens und Afrikas in Regionen mit überwiegend nicht-weißhäutiger Bevölkerung auf [4]. Mit einem erhöhten Melanomrisiko ist vor allem eine hohe Sonnenexposition in der Kindheit verbunden. Dafür sprechen u. a. Studien mit Migranten, die in ein Land mit hoher UV-Exposition eingewandert sind, ihre Kindheit jedoch in Ländern mit gemäßigter UV-Exposition verbracht haben [5].

Auffallend sind geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Lokalisation des malignen Melanoms. Bei Männern treten maligne Melanome gehäuft an Kopf / Hals und Stamm auf, während bei Frauen deutlich häufiger maligne Melanome an Bein und Hüfte diagnostiziert werden.

Wichtigster prognostischer Faktor für das Überleben nach malignem Melanom ist die Tumordicke. Tumordicke und Ulzeration werden für die Definition der T-Kategorie der TNM-Klassifikation herangezogen. Bei Primärmelanomen mit einer Tumordicke < 1 mm geht auch die Mitoserate in die Klassifikation ein [6], [7].