Neonatologie Scan 2017; 06(03): 208-209
DOI: 10.1055/s-0043-117370
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Stillen
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Muttermilchernährung beeinflusst nicht die Sprache, aber das Verhalten

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Publication Date:
05 September 2017 (online)

Die medizinischen Vorteile der Muttermilch sind unbestritten. Gestillte Kinder haben weniger Allergien, leiden seltener an Diabetes und leben länger. Dabei spielen mehrfach ungesättigte Fettsäuren eine besondere Rolle, die für die Gehirnreifung und die Gedächtnisbildung essenziell sind. Daraus resultierte die Hypothese positiver Effekte auf die Sprachentwicklung und das Verhalten. Die retrospektive Studie bestätigte die Annahmen teilweise.

Fazit

Die Studie ergab keine positiven Stilleffekte auf die expressive Sprachentwicklung. Nonkognitive Auswirkungen seien möglich. Die geringere Hyperaktivitätsrate könne aber nicht nur durch die Inhaltsstoffe der Muttermilch, sondern auch durch den Haut-zu-Haut-Kontakt erklärbar sein. Methodisch sollten Folgestudien auch den Intelligenzquotienten der Mütter berücksichtigen. Die Ergebnisse widersprächen nicht den vielen medizinischen und emotionalen Vorteilen des Stillens, betonen die Autoren.