Eur J Pediatr Surg 1987; 42(6): 333-338
DOI: 10.1055/s-2008-1075615
Übersichtsarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Wirbelfrakturen im Wachstumsalter Spinal Fractures in Children and Adolescents

L. Jani
  • Orthopädische Klinik des Klinikums Mannheim (Direktor: Prof. Dr. L. Jani) der Universität Heidelberg, Mannheim
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Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Eine Nachuntersuchung von über 100 Wirbelfrakturen im Wachstumsalter zeigte, daß ihre Therapie und Prognose vor allem von einer allfälligen Mitverletzung der Wachstumszonen abhängen. So kam es bei den Wirbelkörperkompressionsfrakturen ohne Verletzung der an den Grund- und Deckplatten lokalisierten Wachstumszonen entsprechend der noch bestehenden Wachstumspotenz zu einer ausreichenden spontanen Wiederaufrichtung; dies vor allem, wenn die keilförmige Kompression nur in der Sagittalebene vorlag. Bei den Wirbelfrakturen mit Verletzung der Wachstumszone handelt es sich um Deckplattenfrakturen, Luxationen und Luxationsfrakturen, denen fast immer ein schweres Unfallereignis vorausgeht. Diese Frakturen bedürfen der exakten Reposition und stabilen Fixation, damit ein frakturbedingtes progredientes Fehlwachstum verhütet wird. Sowohl die Reposition wie auch die anschließende Fixation lassen sich heute durch operative Verfahren rascher und schonender sowie stabiler bewerkstelligen als mit konservativen Methoden. Ein weiterer Vorteil des operativen Vorgehens besteht in der Beseitigung mechanischer Hindernisse im Spinalkanal.

Schließlich wird noch auf die Ursache und Therapie der relativ selten diagnostizierten Apophysenausrisse an den Wirbelkörpern eingegangen.

Summary

A follow-up study of more than hundred spinal fractures in children and adolescents pointed out that treatment and prognosis depends on the injury involving the growth-plate. In compression fractures without injury of the growth-plate spontaneous correction can be expected during further growth, especially if the wedge-shaped compression was in the sagittal plane alone. Spinal fractures with damage of the growth plate always result from a severe accident. These compound fractures, luxations and luxation-fractures require an exact repositioning and stable fixation to avoid growth disturbances such as progressive scoliosis and kyphosis originating from the unreduced fracture. Reposition and fixation can be managed by modern surgical methods more carefully, more exactly and with greater stability than with conservative methods. Furthermore surgical procedure allows removal of mechanical obstructions within the spinal channel. The origin, clinical appearance and treatment of apophyseal tearing out from the vertebral body are discussed.

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