Planta Med 1972; 21(1): 72-80
DOI: 10.1055/s-0028-1099525
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

EINFLUSS DES NÄHRSTOFFANGEBOTES AUF DIE MORPHOLOGIE UND AUF DIE ZUSAMMENSETZUNG DES ÄTHERISCHEN ÖLES VON ASARUM EUROPAEUM

H. Jork, P. Schutt
  • Aus dem Institut für Pharmakognosie und Analytische Phytochemie, Saarbrücken, und dem Forstbotanischen Institut, München
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Publication Date:
14 January 2009 (online)

Zusammenfassung

In einem zwei Jahre dauernden Topfversuch wurden Rhizom–Stecklinge von Asarum europaeum – Populationen, die sich in der Zusammensetzung ihres ätherischen Öles unterschieden, mit gestaffelter Volldüngung und den Mangelkomponenten V–Ca, V–N und V–K gedüngt. Population I enthält bis zu 90 % trans–Isoasaron. Im öl der Population II kommt außer diesem Phenylpropan–Derivat auch der trans–Isoeugenolmethyläther bis zu 55 % vor.

Ein sinkendes Nährstoffangebot sowie ein Calcium– oder Stickstoff–Entzug wirkten sich in allen Fällen reduzierend auf das Organ–Wachstum der unterirdischen Pflanzenteile aus. Ein Kalium–Entzug zeigte hingegen keine evidente Veränderung der Wurzel– und Rhizom–Bildung. Es traten bei allen Mangelbehandlungen populationsbedingte Differenzen auf, die sich einerseits auf die Intensität der Wirkung, andererseits auf den Ort der Reaktion (Wurzel : Rhizom) bezogen.

Auf die Zusammensetzung des ätherischen Öles und damit auf die populationseigenen chemischen Besonderheiten hatte die Düngebehandlung keinen Einfluß. Diese Ergebnisse stützen nachträglich die Annahme, daß geographisch differenzierte Populationen bei der Haselwurz als „chemische Rassen” aufgefaßt wefden können, zumal keine entwicklungsphysiologische oder jahreszeitliche Variation beobachtet werden kann.

Für die gewissenhafte Mitarbeit bei der Ausführung der Freiland– und Laborarbeiten danken wir Frau M. Bernard, Fräulein G. Bier und Fräulein I. Högl.

Abstract

Two population samples of Asarum europaeum (a trans–isoasaron strain and a trans–isoeugenol + trans–isoasaron strain) were cultivated experimentally for two years. Growth of roots and rhizomes was affected by Ca– and N–deficiency. Each sample reacted in a characteristic manner to K–, Ca– and N–deficiency. The composition of the essential oils was independent of treatment, growth and season. These observations prove that the populations investigated represent different chemical races of Asarum europaeum.

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