Zusammenfassung
Die Sonografie des Darmes hat sich als Methode zur Diagnostik chronisch entzündlicher
Darmerkrankungen, der Divertikulitis, der Appendizitis, des Ileus, der Perforation
und der Invagination sowie anderer akuter Darmerkrankungen etabliert. Auf seltene
Darmerkrankungen wird hingegen nur eher kasuistisch in der Literatur Bezug genommen.
Sonografisch werden die Wandstrukturen, Darminhalt und die Motilität, Stenosen und
Ileuszustände ebenso erfasst wie der transmurale Aspekt mit Randreaktionen, Fisteln
oder Abszessbildungen. Gelegentlich ist die Sonografie dabei bereits diagnostisch;
wesentlich häufiger kann die Anwendung des intestinalen Ultraschalls entscheidende
Hilfen geben, um invasivere und aufwändigere Methoden zu vermeiden. Zweifellos kann
die Methode sehr gut zum „Follow-up“ entzündlicher Erkrankungen genutzt werden. Den
durch sonografische Untersuchung bei der Abklärung seltener gastrointestinaler Erkrankungen
erzielbaren diagnostischen Informationen kommt bei adäquater Untersuchungstechnik
ein ähnlich hoher Stellenwert zu wie in der Differenzialdiagnostik von Leberherden.
Diese aus zwei Teilen bestehende Arbeit beleuchtet aus der Erfahrung sonografischer
Kompetenzzentren die Rolle des Ultraschalls bei seltenen Darmerkrankungen, über die
bisher wenig publiziert ist. Der erste Teil fokussiert auf die Untersuchungstechnik,
entzündliche Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts und Zöliakie und der zweite Teile
auf angeborene Erkrankungen, speziell auch chirurgisch relevante Krankheitsbilder,
neoplastische und Gefäßerkrankungen sowie Varia.