Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2015; 20(2): 45
DOI: 10.1055/s-0034-1397713
Editorial
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Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Silvia Jung
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Publication Date:
22 May 2015 (online)

In einem Spannungsfeld

wirken entgegengesetzte Kräfte aufeinander, und die gegenseitige Beeinflussung verursacht einen spannungsgeladenen Zustand. In einer solchen Konfliktzone befindet sich auch die klinische Auftragsforschung, die zwischen Ökonomie und Ethik steht.

Die Menschlichkeit gebietet, die Entwicklung besserer Therapien und innovativer diagnostischer Möglichkeiten zu fördern. Für die Entwicklung und Zulassung von Medikamenten, Medizinprodukten – jeglichen Arzneimitteln – sind klinische Prüfungen wesentlich. Den Prüfzentren, klinischen Einrichtungen, entstehen hohe Kosten, die sie durch das Einwerben von Drittmitteln decken. Somit ist die klinische Auftragsforschung auch ein Geschäftsfeld. Doch die (Muster-)Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte gibt zu bedenken, dass sich Wirtschaftlichkeit im Sinne der Kostendeckung und Ethik im Sinne des ärztlichen Berufsethos und der Menschlichkeit im Grunde genommen ausschließen.

Arnholdt und Haier haben sich mit dem Kostentrend klinischer Prüfungen beschäftigt (s. Seite 79 ff.). Hier ist auch nachzulesen, dass bis zur Zulassung eines Arzneimittels Kosten von bis zu einer Milliarde Euro entstehen können. Kein Wunder, dass bei diesen Summen eine gewisse Spannung / Anspannung aufkommt!

Ich wünsche Ihnen auch für diese Ausgabe eine gute Lektüre mit spannenden Beiträgen,

Ihre