Open Access
Klin Monbl Augenheilkd 2015; 232(09): 1101-1104
DOI: 10.1055/s-0035-1545738
Offene Korrespondenz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Albrecht von Graefe (1828–1870) und die Ophthalmopathologie

Albrecht von Graefe (1828–1870) and Ophthalmic Pathology
J. M. Rohrbach
Department für Augenheilkunde, Forschungsbereich Geschichte der Augenheilkunde/Ophthalmopathologisches Labor, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
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Publikationsdatum:
08. April 2015 (online)

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„Fassen wir die Hauptvortheile, welche uns die durchsichtige Beschaffenheit des Auges verschafft, zusammen, so liegen sie in der innigen Verschmelzung klinischer und pathologisch-anatomischer Beobachtung, einer Verschmelzung, welche gerade die neuere Medicin mit allen Kräften, aber mit sehr ungleichem Erfolge in den verschiedenen Disciplinen anstrebt“. (Albrecht von Graefe, 1865 [1])

Albrecht von Graefe ([Abb. 1]) gilt als Begründer der modernen Augenheilkunde und immer noch als berühmtester Augenarzt weltweit. Dementsprechend sind zahlreiche Biografien über ihn verfasst worden [2], [3], [4]. Die erste Lebensbeschreibung erfolgte 1877 durch seinen Schüler und Mitarbeiter Eduard Michaelis (1824–1891) [5], die letzte 2013 im Rahmen der Graefe-Donders-Briefedition [6]. Albrecht von Graefe begründete 1854 das „Archiv für Ophthalmologie“ (seit 1871 „Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie, heute Graefes Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology) und 1857 die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). Darüber hinaus inspirierte er maßgeblich die „Geburt“ der „Klinischen Monatsblätter“ 1863 [7]. In Berlin erinnern heute die „Graefe-Straße“ in Kreuzberg und vor allem das monumentale Graefe-Denkmal ([Abb. 2]) an den bedeutenden Fachkollegen. Sein Grab auf dem Friedhof II der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde in Kreuzberg wird vom Land Berlin als Ehrengrab gepflegt. Die DOG vergibt alle 2 Jahre den Graefe-Preis und alle 10 Jahre die Graefe-Medaille.