Vergleichende Analyse zum Praktikum der Berufsfelderkundung (BFE) in Deutschland

Hintergrund:

Mit Hinblick auf die im Masterplan Medizinstudium 2020 (MM2020) angestrebten Veränderungen in der Ausbildung Medizinstudierender wurde das bereits 1989 mit Inkrafttreten der „Siebenten Verordnung zur Änderung der Approbationsordnung für Ärzte (ÄApprOÄndV7)“ (BGBl. 1989 I, 2553) eingeführte Praktikum der Berufsfelderkundung (BFE) untersucht.

Methode:

Von den beiden Autoren wurde ein einschlägiger Fragebogen entwickelt, der sowohl aus offenen als auch geschlossenen Fragen zu Organisation, Ablauf und Evaluation des BFE besteht. Dieser wurde nach Möglichkeit direkt an die Lehrverantwortlichen des BFE der einzelnen medizinischen Fakultäten gemailt. Die Befragung erfolgte bei allen medizinischen Fakultäten der Universitäten, bei denen die gesamte Ausbildung in Deutschland stattfindet.

Ergebnisse:

Von den 38 angefragten medizinischen Fakultäten beteiligten sich 68,4% mit einer positiven Rückmeldung an der Befragung. Bezüglich der groben Rahmenbedingungen (Organisation und Mitwirkende am Praktikum, Ablauf mit theoretischem und praktischem Teil, Kriterien zum Scheinerwerb, Zeitaufwand für die Studierenden und Evaluation des Praktikums) bestehen viele Gemeinsamkeiten der teilnehmenden Universitäten; jedoch unterscheidet sich die praktische Umsetzung teilweise stark voneinander, was anhand des Fragebogens herausgearbeitet wurde.

Diskussion:

Im Anschluss wurden die Ergebnisse vergleichend gegenübergestellt und mit den Vorgaben der Approbationsordnung abgeglichen. Zusätzlich wurden Teile der Forderungen des MM2020 (Patientenorientierung, Praxisbezug, Teilnahme an Curricula, fächerübergreifende Lehre und Stärkung der Allgemeinmedizin in Studium und Forschung) als Kriterien zur Beurteilung der bereits stattfindenden Umsetzung der genannten Forderungen an den Universitäten angewandt und daraus Empfehlungen für die Zukunft des BFE abgeleitet.