Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 760
DOI: 10.1055/s-0039-1694652
Kongresstag 3: 18.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gesundheitsverständnis und Bedarf an Prävention und Gesundheitsförderung in der Pflege(aus)bildung

MA Marchwacka
1   PTHV, Vallendar
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Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

Für Pflegeberufe gehört die Versorgung von Patient*innen/Bewohner*innen zu den Kernaufgaben, unter die auch Prävention und Gesundheitsförderung subsumiert wird. Betrachtet man die Gesundheit der Pflegefachkräfte, sind zahlreiche gesundheitliche Risikofaktoren (u.a. hohe Prävalenz des Tabakkonsums) festzuhalten, die im Zusammenhang mit pflegerischen Tätigkeiten stehen – u.a. emotionale Belastung, körperliche Beschwerden. In diesem Kontext stellt sich die Frage: Was bedeutet für Pflegeschüler*innen und zukünftige Lehrkräfte für Pflegeberufe Gesundheit und inwiefern sehen sie Bedarf an Prävention und Gesundheitsförderung?

Methode:

Die Befragung folgt dem Prinzip der Mixed-Methods. Zunächst wurden schriftliche Statements zum Verständnis von Gesundheit in der Pflege zukünftiger Lehrer*innen für Pflegeberufe (n = 47) anhand qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring (2010) ausgewertet. Im Sinne Grounded-Theory-Methodologie (Glaser & Strauß 2008) wurde anschließend eine Gruppendiskussion durchgeführt. Im zweiten Schritt werden Schüler*innen an Pflegeschulen zum Thema Gesundheit und Gesundheitsförderung anhand eines Fragebogens befragt.

Ergebnisse:

Die zukünftigen Lehrkräfte für Pflegeberufe heben die Arbeitsbedingungen und Arbeitssituationen als Risikofaktoren hervor; hierbei fokussieren sie die psychischen Beeinträchtigungen für die Gesundheit (u.a. Umgang mit Stress, mit herausfordernden Situationen). Die Ergebnisse der schulischen Fragebögen liegen bis September vor.

Diskussion:

Präventionsmaßnahmen und Gesundheitsförderung sind in der Ausbildung der Pflegeberufe auf der Verhaltens- und Verhältnisebene zu verankern. Zum einen im Sinne der pflegerischen Versorgung der Patientin*innen/Bewohner*innen, zum anderen im Hinblick auf Empowerment der eigenen Rolle/der eigenen Gesundheit. Vor dem Hintergrund der Phänomene wie Coolout-, Second-Victim sind die präventiven Maßnahmen bereits in der Pflege(aus)bildung zu etablieren. Hierzu sind sowohl die Lehrerbildung, die Schule für Pflegeberufe sowie Krankenhäuser/Pflegeinrichtungen herausgefordert, adäquate Maßnahmen (u.a. Empowerment) partizipativ zu entwickeln und zu etablieren.