Gesundheitswesen 2019; 81(08/09): 763-764
DOI: 10.1055/s-0039-1694663
Kongresstag 3: 18.09.2019
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

3 Hochschulen, 35.000 Studierende – Bestand und Bedarf gesundheitsfördernder Angebote für Studierende in Würzburg

L Heinrichs
1   Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, Würzburg
,
M Klemmt
1   Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, Würzburg
,
C Kretzschmann
2   Gesundheitsamt Stadt und Landkreis Würzburg, Würzburg
,
A Reusch
3   Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Würzburg
,
S Neuderth
1   Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, Würzburg
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Publication Date:
23 August 2019 (online)

 

Einleitung:

11% aller Studierenden leiden unter gesundheitlichen Einschränkungen, 61% geben einen Beratungsbedarf an. Es sollte untersucht werden, inwieweit dieser Bedarf in der Region Würzburg gedeckt ist und für welche Bedarfe zusätzliche Maßnahmen ausgebaut werden sollten.

Methoden:

Bestands- und Bedarfsanalysen umfassten eine systematische Literaturrecherche zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei Studierenden, Anforderungs- und Best-Practice-Recherchen, schriftliche Abfrage vorhandener Maßnahmen bei allen Hochschulen und hochschulnahen Institutionen, Sekundärdatenanalysen sowie Fokusgruppen und Diskussionsrunden in Lehrveranstaltungen mit Studierenden der beteiligten Hochschulen.

Ergebnisse:

Die nationale Evidenzlage zur Studierendengesundheit zeigt vor allem einen Bedarf in den Bereichen psychischer Belastungen und Alkohol, der sich auch bei Studierendenbefragungen der Würzburger Hochschulen bestätigt. Es existieren viele regionale Angebote für Studierende zu Stressmanagement, Bewegung und psychischer Gesundheit (Depression, Burnout, Angst). Allerdings sind den Studierenden viele Angebote nicht bekannt.

Diskussion:

Es zeigt sich eine Diskrepanz zwischen dem geäußerten Bedarf und der Bekanntheit von Angeboten. Im Projekt wurden ausschließlich Angebote aus dem hochschulnahen Bereich betrachtet. Studierende könnten entweder externe Angebote nutzen, oder es bestehen Defizite in der Sichtbarkeit, Zugangshürden oder mangelnder Vernetzung. Optimierungspotentiale werden insbesondere im Hinblick auf die Vernetzung und hinsichtlich der Sichtbarkeit der Angebote sowie der Informiertheit der Studierenden über die erfassten Angebote gesehen.

Erste Handlungsempfehlungen für die Region Stadt und Landkreis Würzburg werden in einem Expertenworkshop mit Hochschulleitungen und kommunalen Entscheidungsträgern angeregt. Diese betreffen die Transparenz, die Vernetzung der Angebote und die Etablierung neuer Angebote.