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DOI: 10.1055/s-0045-1809097
Ernährungsbildung und Ernährungsmythen Zu Gluten Bei Studierenden Der Hochschule Fulda
Introduction: Eine glutenfreie Ernährungsweise ohne medizinische Indikation kann das Risiko einer verminderten Nährstoff- bzw. Ballaststoffaufnahme erhöhen und so Gesundheitsprobleme begünstigen. Um Falschinformationen zur Ernährung entgegenzuwirken, bedarf es einer fundierten Ernährungsaufklärung in individueller, politischer und gesellschaftlicher Verantwortung1.
Objectives: Bei Studierenden der Hochschule Fulda (HFD) wurde das Ernährungswissen zu Gluten untersucht, wobei zwischen Fachbereichen mit und ohne Gesundheitsbezug (+GB/-GB) unterschieden wurde. Zudem wurde der Einfluss von Influencern und sozialen Medien auf Ernährungsbildung und -verhalten beider Gruppen analysiert.
Methods: Die Datenerhebung erfolgte nach E-Mail-Akquise aller Studierenden der HFD vom 14.12.2024 bis 14.01.2025 mittels Online-Fragebogen über das Umfrage-Tool Unipark. Nach Aufteilung der Stichprobe in die Gruppen -GB und+GB erfolgte die Datenanalyse mittels IBM SPSS Statistics 30.0.0 (Mann-Whitney-U- bzw. Chi-Quadrat-Test, p<0,05).
Results: Von N≈8.700 Studierenden nahmen n=124 an der Befragung teil (-GB: n=78;+GB: n=46). In der Gruppe -GB wurde gegenüber+GB glutenfreie Ernährung signifikant häufiger als „gesundheitsfördernd“ bewertet (p=0,003). Bei der Sachkenntnis, wie sich Gluten auf die Gesundheit auswirke, zeigte sich dagegen kein sign. Gruppenunterschied. Die Kompetenz, Lebensmittel (LM) korrekt als „glutenfrei“ oder „nicht glutenfrei“ einzuordnen, war in+GB bei einigen ausgewählten LM sign. höher gegenüber -GB, so hielten z.B. 19% in -GB Dinkel fälschlich für glutenfrei, in+GB nur 4% (p=0,02).
Etwa die Hälfte der Studierenden gaben soziale Medien als Quelle für Ernährungsbildung an. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich beim Einfluss sozialer Medien auf das Ernährungsverhalten. 37% (-GB) bzw. 28% (+GB) gaben an, dass Influencer ihr Ernährungsverhalten beeinflussen. Sign. Gruppenunterschiede lagen hier jeweils keine vor.
Conclusion: Der Gesundheitsbezug des Fachbereichs hat nur in Teilaspekten Auswirkung auf das Ernährungswissen der Studierenden der Hochschule Fulda zu Gluten. Ernährungsbildung und -verhalten eines großen Teils der Studierenden werden durch soziale Medien und Influencer beeinflusst, unabhängig vom Gesundheitsbezug des Fachbereichs. Dies unterstreicht die Relevanz von Medienkompetenz und kritischer Reflexion im Bereich Ernährungsbildung [1].
Publication History
Article published online:
25 May 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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References
- 1 Buyx A. 2021 https://www.ernaehrungsmedizin.blog/2021/09/13/ethikrat-vorsitzende-alena-buyx-essen-ist-nicht-nur-privatsache/ Abruf 14.11.2024