Aktuelle Ernährungsmedizin 2006; 31(3): 97
DOI: 10.1055/s-2006-932644
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

30 Jahre „Aktuelle Ernährungsmedizin”

30 Years „Aktuelle Ernährungsmedizin”G.  Wolfram
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Publication Date:
15 May 2006 (online)

Vor 30 Jahren, also vor einer Zeitspanne, die im Allgemeinen als die Lebensdauer einer Menschengeneration betrachtet wird, erschien das erste Heft der „Aktuellen Ernährungsmedizin”. Was hat sich während dieser Zeit verändert? In dieser Zeitschrift? In ihrem Umfeld? Wo liegen ihre Chancen in der Zukunft?

Damals war die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Klinische Ernährung und Diätetik ein Kristallisationspunkt für die junge Fachdisziplin Ernährungsmedizin in Deutschland. Von ihrem damaligen Vorsitzenden, Herrn Prof Dr. R. Kluthe ging die Initiative aus, diese Zeitschrift zu gründen. Die ersten Jahre waren nicht immer einfach und erst als die Zeitschrift im Jahr 1993 offizielles Veröffentlichungsorgan nicht nur der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin (DAEM), sondern auch der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM), der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Ernährung (AKE) und der Schweizerischen Gesellschaft für Klinische Ernährung (SAEPE, jetzt GESKES) wurde, stieg die Zahl der Abonnenten und Leser deutlich an. Heute zählen nicht nur Ernährungsmediziner und Diätassistenten, sondern auch Ökotrophologen, Apotheker und Pflegekräfte zu ihrem Leserkreis. Inzwischen ist die Zeitschrift etabliert und erfreut sich der regelmäßigen Einsendung von interessanten Manuskripten, die von Original- bis zu Reviewarbeiten reichen.

In diesen 30 Jahren hat sich das Umfeld der Zeitschrift deutlich verändert. Nicht nur durch die rasante Entwicklung der Kommunikationskanäle wie Fax und Internet, sondern auch durch die wachsende Bedeutung von und das zunehmende Interesse an Ernährungsmedizin. Angesichts der steigenden Kosten im Gesundheitswesen sind Prävention und Therapie durch Ernährung immer mehr in das Blickfeld von Politik und Bevölkerung, aber nicht zuletzt auch der Ärzteschaft geraten. Durch die Resolution des Ministerrats des Europäischen Parlaments wurde in den letzten Jahren die Aufmerksamkeit auf die große Häufigkeit krankheitsassoziierter Unter- und Mangelernährung in unseren Krankenhäusern gelenkt. Die politischen Aktivitäten für das neue Präventionsgesetz lassen hoffen, dass die Ernährung in der primären, sekundären und tertiären Prävention den ihr zustehenden Platz erhalten wird.

Unsere Zeitschrift hat mit dieser Entwicklung Schritt gehalten und bietet heute ihren Lesern durch ein breites Angebot von Beiträgen in Form von Originalarbeiten, Übersichten, Reviews, Kommentaren, Fortbildungsbeiträgen, Fallbesprechungen, Gesellschaftsnachrichten und Nachrichten aus der Wissenschaft ein vielfältiges Angebot an aktuellen Informations- und Weiterbildungsmöglichkeiten auf den Gebieten der Prävention und Therapie durch Diät, durch enterale und durch parenterale Ernährung. Die Veröffentlichungen von Leitlinien und speziellen Beiträgen als Supplemente erweitern dieses Spektrum der Informationen. Damit liefert die Zeitschrift ein zuverlässiges Spiegelbild der aktuellen Situation bei den ernährungsmitbedingten Krankheiten, ihrer Prävention und Therapie.

Die „Aktuelle Ernährungsmedizin” fühlt sich auch in Zukunft ihrem Titel verpflichtet: Oberstes Ziel ist die aktuelle, wissenschaftlich abgesicherte Information über die Ernährungsmedizin und benachbarte Fachdisziplinen. Diese Zeitschrift will weiterhin eine Plattform bieten für zuverlässige Berichterstattung, kritische Meinungen und innovative Entwicklungen. Der Verlag unterstützt dieses Konzept von Schriftleitung und Redaktion. Mit diesem beruhigenden Rückhalt und dank der engagierten Autoren und der zahlreichen interessierten Leser wird die Zeitschrift weiterhin erfolgreich bleiben.

Prof. Dr. med. G. Wolfram
Schriftleiter

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